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Bauchdurchschuß

Daß beim Tischtennis gelegentlich etwas ins Auge (oder andere empfindliche Körperteile) gehen kann, ist bekannt. Wie man bayrischen Blättern jedoch kürzlich entnehmen konnte, führt exzessives Pingpong möglicherweise auch zu schweren Verletzungen. EVOLVER-Factcheckerin Anni Bürkl hat ermittelt.

Während seines Urlaubs in Prien am bayrischen Chiemsee wurde der 17jährige Deutsche Armin K. Opfer eines lebensgefährlichen Bauchdurchschusses durch einen Pingpong-Ball. Armin K. wurde sofort ins LKH München eingeliefert. Die Ärzte veranlaßten eine Notoperation, in der der Ball erfolgreich entfernt werden konnte. Er hatte mehrere Male die Darmwände durchstoßen und war im Rückgrat steckengeblieben. Armin K. schwebt weiterhin in Lebensgefahr und ist hat bis Redaktionsschluß noch nicht wieder das Bewußtsein erlangt.

Nach intensiven Ermittlungen der Polizei am Ort des Geschehens sowie Befragungen der privaten Zimmervermieter wurde ein Verfahren gegen die Herstellerfirma der Pingpong-Bälle eingeleitet - es besteht der Verdacht des unlauteren Wettbewerbs. Die Firma Colt hatte für ihr neuestes Produkt "35i" mit dem Slogan "Wir haben die schärfsten Bälle der Welt" geworben.

Der Schütze steht noch unter Schock und konnte nur ganz kurz einvernommen werden. Es handelt sich um Stefan S., den 18jährigen Sohn der Zimmervermieter,, der oft gegen Armin K. gespielt hatte. Beiden war bisher noch nie etwas Außergewöhnliches an den Bällen aufgefallen.

Noch ist rätselhaft, was den Pingpong-Ball so "scharf" gemacht hat, daß er bei vergleichsweise geringem Druck derartige Verheerungen in Armin K.s Körper anrichten konnte. Es steht auch noch nicht fest, ob alle Bälle der Serie 35i der Firma Colt so gefährlich sind - oder nur die vorliegende Tatwaffe, die zur Untersuchung in ein Speziallabor in München gebracht wurde. Auf das Ergebnis warten sowohl die Sportartikelbranche als auch die Behörden gespannt...

Aus Sicherheitsgründen wurde einstweilen eine sofortige Rückholaktion aller Bälle der Firma Colt veranlaßt. Sämtliche lagernden Produkte wurden bereits aus dem Verkauf entfernt. Die Polizei warnt die Bevölkerung eindringlich vor der weiteren Verwendung der Pingpong-Bälle dieser Marke. Wer noch im Besitz von Bällen der Firma ist, wird gebeten, diese bei der nächsten Polizeidienststelle abzugeben. Darüber hinaus ist die Polizei noch an weiteren Beobachtungen interessiert: Hat jemand schon einmal Verletzungen beim Spiel mit Bällen der Marke Colt erlitten? Ist Ihnen sonst etwas Sonderbares an den Bällen aufgefallen? Sachdienliche Hinweise richten Sie bitte an die Polizeidirektion München, Sonderderzernat "Pingpong".