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Folksonomy bei den Neandertalern

Auch im neuen Jahr kennt das Web 2.0 kein Erbarmen: Die Spielwiese der Stammtisch-Unternehmer versorgt uns weiter mit überflüssigen Ideen, reichlich Komik und beeindruckend hirnrissigen Webseiten. Die tollsten finden Sie wie immer hier.    15.01.2008

Viele Unternehmer haben von der geplatzten New-Economy-Blase heute noch Tinnitus. Andere entdecken jetzt mit Web 2.0 das Ayurveda für liegengelassene Busineß-Pläne. Dort tummeln sich dann Internet-Radios ohne Lizenzen, Communities für Brustvergrößerungen oder Ich-koche-mir-gerade-Kaffee-Blogs. Jeden Monat stellen wir Ihnen in dieser Kolumne die aktuell größten und gehypetesten Unglaublichkeiten vor.
Heute im Angebot: ein Tool, mit dem Sie ausschließlich das bloggen, was von Ihren Lesern gewünscht wird, sowie eine Website, mit der Sie mal so richtig politisch unkorrekt daten können. Plus: ein Navisystem für die ganz speziellen Örtchen.

 

Absolutes Must-have für Burda, Ringier & Co.: Skribit.com, ein "Widget" (früher nannte man das "Eingabefeld" oder "Desktop-Applikation"), das Blog-Schreiber auf ihre Website einbauen sollen, damit Besucher ihnen mitteilen können, welche Geschichten sie gerne lesen möchten. Das ist in etwa so, als würde man dem "Spiegel" in einem Leserbrief aufzählen, daß man in der nächsten Ausgabe gerne Themen wie "Aufgedeckt: Angela Merkel ist schwul!", "Gewußt wie: So müssen Sie nie wieder Steuern zahlen" oder "Schlau: Web 2.0 gab´s schon bei den Neandertalern" lesen möchte. Übrigens: Eine EVOLVER-Umfrage hat ergeben, daß sich unsere Leser "mehr Politik" (0,1 Prozent), "mehr Kultur" (0,1 %) und "Sex, Sex, Sex!" (99,8 %) wünschen.

 

Diese Affinität von Internet-Usern zum gepflegten Geschmuddel kannten die Betreiber von InterracialMatch.com natürlich schon länger. Deswegen haben die jetzt auch extra eine Dating-Seite eingeführt für Schwarze, die nur Weiße wollen, Weiße, die nur Schwarze wollen, Gelbe, die nur Weiße wollen, Schwarze, die Gelbe wollen, aber vielleicht gern auch mal dazwischen ins Kino gehen würden, und Rote, die generell alles wollen und vielleicht auch mal eine(n) Schwarze(n) inklusive Weiß(e) mit dazunehmen würden - natürlich rein hypothetisch.

 

Falls Sie von der digitalen Rassentrennung nun schockiert sind, haben wir auch noch was richtig Beruhigendes für Sie: Die Pinkelpause wird jetzt dank Lootogo.de, einem Wegweiser für stille Örtchen in der Umgebung, zum Kinderspiel. So funktioniert´s: Wenn Sie mal ein bißchen zu tief im Saft stehen, surfen Sie "Lootogo" einfach über Ihr Handy an und bekommen anschließend die nächstgelegene öffentliche Toilette auf den Bildschirm. Prickelndes Highlight: die Bewertungsfunktion, mit der sie festhalten können, ob die Geschäfte denn auch so abgewickelt werden konnten wie vorgesehen.

Michael Marth

Geht-hops-2.0-Tips im Web

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