Print_Andrew Taylor - Die Pforten des Todes

Erinnerungen einer Polizistengattin

Ein Selbstmord in einem kleinen walisischen Dorf führt den ermittelnden Inspector Thornhill zurück zu den Geschehnissen eines mörderischen Sommers.    22.07.2004

Am Beginn von "Die Pforten des Todes" begeht der Witwer Rufus Moorcroft im walischen Dorf Trenalt Selbstmord. Beim Begräbnis treffen ehemalige Jugendbekanntschaften aus der Zeit vor dem Krieg wieder aufeinander. Darunter befinden sich Edith Thornhill, die Ehefrau des Detective Inspectors von Lydmouth, Jack Craig, der Neffe des Toten, sowie einige andere. Weitere Personen der Handlung: die Journalistin Jill Francis, ein Grafschaftsrat, dessen Rolle nie ganz klar wird, sowie eine verrückte ältere Frau namens Miß Caswell. Die Ereignisse, die all diese Menschen miteinander verbinden, haben mit einem lange zurückliegenden Sommer zu tun, in dem Edith in einer Theateraufführung mitwirkte, bevor ein tragisches Ereignis dem ein Ende setzte.

Offenbar spielt Andrew Taylors Roman irgendwann nach dem Zweiten Weltkrieg - schon hier sind Mängel in der Konstruktion erkennbar, da der Zeitraum nie explizit erwähnt wird, was beim Leser ziemliche Verwirrung stiftet. Dazu bevölkern die Szene jede Menge Gestalten, die nicht immer allzu griffig oder prägnant sind, und das führt trotz einer Personalliste am Anfang des Buches zu ziemlichen Verwirrungen.

Jedenfalls folgt Edith Thornwell ihren Erinnerungen, während der Inspektor und die Journalistin Nachforschungen anstellen ... und dabei logischerweise auf bestens gehütete Geheimnisse stoßen. Und das ist zwar recht spannend geschildert, kommt aber nicht ohne Längen daher. Die Lösung des Falles wiederum ist überraschend, aber nicht befriedigend, insbesondere für einen klassisch aufgebaut "Whodunit"-Krimi - da bleibt zu vieles offen, was man noch gern gewußt hätte.

 

Anni Bürkl

Andrew Taylor - Die Pforten des Todes

ØØ 1/2

(Death´s Own Door)


Goldmann (München 2004)

 

Photo © by Caroline Taylor

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