Print_Arising Realm #14

Raise Hell!

Im Zeitalter der "neuen Medien" haben es gedruckte Musikblätter nicht leicht - vor allem, wenn sie sich "nur" auf einen Stil konzentrieren und kein Blatt vor den Mund nehmen.    15.11.2006

Die 14. Ausgabe (60 professionell gestaltete S/W-Seiten, Umschlag in Farbe) haben sie schon erreicht, die Damen und Herren vom Wiener Metal-Fanzine "Arising Realm" - und das, obwohl weder Metallica noch Nightwish oder ähnliche "verkaufsfördernde" Acts (zu denen es dann zufällig auch noch zwei ganzseitige Inserate von der Plattenfirma gibt) ihre Titelblätter zieren.

Auch auf dem Umschlag der aktuellen Ausgabe ist keine große Band zu sehen, sondern die kultigen Schweden-Thrasher Raise Hell. Die kommen dann klarerweise auch im Blattinneren ausführlich zu Wort - so wie die Underground-Kollegen a´la Ajattara, Debauchery oder Disharmonia Mundi. (Wie bitte, die kennen Sie alle nicht?). Erfreulich ist auch der hohe Anteil an österreichischen Gruppen, die zum Interview gebeten wurden, und zwar nicht zwecks Quote, sondern aus Überzeugung: gute Musik in guten Medien.

Die Stories von und mit der Kärntner Todesmetall-Legende Disastrous Murmur, der steirischen Thrash-Hoffnung Darkfall und der niederösterreichischen "Shock Rock"-Kombo Firestorm sind jedenfalls lesenswert. Dazu kommen sehr viele Reviews über die CDs inter- und nationaler Lärmbrüder - und auch dabei wird gesagt, was gesagt sein soll, will und muß. Was gefällt, wird gelobt, zum Teil euphorisch, wobei man da das Herzblut der Schreiber und -innen genauso fühlt wie bei den - auch nicht wenigen - schlechteren Kritiken.

In "Arising Realm" ist Platz für das "10er Pack" mit den Platten-Highlights der Ausgabe, etwa Celtic Frost, Evergrey und Green Carnation. Es ist aber genauso Platz für den "Müllsack", gefüllt mit Silberlingen, die nicht ganz so zu überzeugen wußten, zum Beispiel Dusk, Secht oder aber The Accüsed. So oder so befaßt sich ein hoher Anteil der Reviews mit Eigenproduktionen, und wo bitte - wir sprechen hier von Printmedien - gibt´s denn das heute noch?

Berichte über DVDs und Filme sowie Kommentare ("Kein Honigschlecken") ergänzen das Fanzine, das natürlich mit der heute leider schon obligatorischen Gratis-CD-Beilage geliefert wird. Auf der dürfen sich in dieser Ausgabe 16 Bands mit je einem Song vorstellen, von Purgatory über Scornage bis Human Paranoid (ja, die Namen waren auch schon einmal origineller).

Und das schönste zum Schluß: "Arising Realm" #14 ist gratis, aber - natürlich - nicht umsonst. Support Your Local Underground!

Andi Appel

Arising Realm # 14


gratis erhältlich via Homepage, bei Konzerten und in Metal-Shops bzw. bei Metal-Vertrieben

 

Links:

Kommentare_

Musik
Manowar - Gods Of War

Odin und Stumpfsinn

Vier halbnackte Männer, denen fünf (wieso fünf?) ganz nackte Frauen zu Füßen liegen: Manowar sind wieder da! Auf ihrem Weg nach Walhalla fürchten sie weiterhin nichts und niemanden. Aber vielleicht sollten sie das lieber ...  

Print
Arising Realm #14

Raise Hell!

Im Zeitalter der "neuen Medien" haben es gedruckte Musikblätter nicht leicht - vor allem, wenn sie sich "nur" auf einen Stil konzentrieren und kein Blatt vor den Mund nehmen.  

Musik
Iron Maiden - A Matter Of Life And Death

Caught somewhere in time

Sie waren, sind und bleiben - da kann Mr. Hetfield ruhig den Therapeuten anrufen - die größte Metal-Band aller Zeiten. Aber wann machen die Jungfrauen wieder ein gutes Album?  

Musik
Motörhead - Kiss Of Death

Mit Gott an seiner Seite

Der Vorgänger "Inferno" bestach durch durchdachte Härte und galt zurecht als bestes Lemmy & Co.-Album seit langem. Nicht so hart, aber genauso gut fällt der neue Longplayer aus.