Termine_Black Inhale live in Wien

Nothing but Pure Metal

Den Schwebezustand zwischen Underground und größer werdendem Bekanntheitsgrad meistert die österreichische Metalband Black Inhale fast mühelos. Davon kann man sich am 7. Mai in der Szene Wien überzeugen.
   04.05.2016

2016 ist das Jahr, in dem Black Inhale sich vorgenommen haben, zum entscheidenden Schlag auszuholen. Die berüchtigte Nummer drei, was Veröffentlichungen betrifft,  erblickte im April das Licht der Welt, hört auf den Namen  "A Doctrine Of Vultures" und wird die unerläßliche "Make it or break it"- Frage einer zumindest vorläufigen Antwort zuführen.

Aber alles der Reihe nach.

Weder die internationale Bankenkrise noch nordkoreanische Atomwaffentests und schon gar nicht die Ausbreitung des H1N1-Virus können mit Sicherheit als auslösendes Moment für die Band-Gründung von Black Inhale im Jahr 2009 herangezogen werden. Dann schon eher unterschwellig für die im darauffolgenden Jahr  erschienene  EP "Inner Pain". Aber Spaß beiseite - was da in den Hinterhofstudios entstanden ist, zeigt bereits, daß Black Inhale es durchaus ernst meinen, keinerlei Trends folgen, sondern das tun (können), was auch immer sie musikalisch für richtig halten.

Neben der offensichtlichen Vorliebe für Röntgenbilder als Cover-Artworks zeichnet sich bereits die Marschrichtung für die nähere Zukunft ab: Internationale Härte ist angesagt, hergeschenkt wird nichts. Und so wundert es kaum, daß besagte Neuerscheinung schon einmal für Aufsehen und -hören sorgt.

 

 

Die erste "richtige" CD "Rule Of Force" machte Black Inhale über die Landesgrenzen hinaus bekannt und beliebt. Wie sich das gehört, waren sie sich nicht zu schade, kleine Clubs zu beackern und sich auch auf diesem Weg eine eingeschworene Fan-Gemeinde zu erarbeiten. Der Lohn der Hartnäckigkeit: Die Bühnen werden größer, die Gemeinde wächst.

Zweifellos wird sich diese Dynamik mit "A Doctrine Of Vultures" fortsetzen. Für das von Norbert Leitner produzierte und von Jens Bogren gemasterte Album kann man sich als Zuhörer getrost warm anziehen. Geboten wird Thrash-Metal vom sprichwörtlichen Feinsten. Drums und Baß legen ein solides Fundament, das Riffing ist brachial, ohne an der Präzision zu sparen, und die Vocals sind höllisch böse - nahezu waffenscheinpflichtig.

Gemäß dem Motto der Band "Nothing But Pure Metal" gibt es dennoch keine Schüchternheit, was das Ausreizen des Genres betrifft. Ebensowenig biedern sich Black Inhale an jedwede Art von Mainstream an, sondern brechen eine Lanze für Schwermetall, das diesen Namen mehr als verdient - eben nichts als reinen Metal.

Die "Feuertaufe" für den neuen Tonträger findet am 7. Mai in der Szene Wien statt; anheizen werden Deathtale. Die Gemeinde freut sich allerorten, die Autorin auch.

In diesem Sinne: See you there!

 

Claudia Jusits

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