Absolutly thrilling!

Die weitläufig verfolchtene Recherche-Krimigeschichte von Sally Beauman ist spannend bis zum letzten Moment, auch wenn der erste Eindruck wenig davon preisgibt.

Eines Morgens finden mehrere Personen seltsame Pakete in ihrer Post: die Journalistin Gini Hunter erhält vergoldete Handschellen, der französische Paparazzi-Fotograf Pascal Lamartine, früher leidenschaftlicher Kriegsberichterstatter, einen schwarzen Handschuh. Kurz darauf werden die beiden vom Herausgeber der Daily News, Nicholas Jenkins, mit Recherchen über das Liebesleben des amerikanischen Botschafters in England, John Hawthorne, beauftragt.
John Hawthorne ist eine charismatische Persönlichkeit mit einem energischen Vater. S.S. Hawthorne erzog seinen Sohn schon früh in Hinblick auf eine Karriere als Politiker, die mit dem Präsidentsschaftsamt gekrönt werden sollte. Zufällig ist John Hawthorne mit Ginis Stiefmutter Mary gut bekannt, die nach ein paar turbulenten Ehejahren mit dem berühmten und immer betrunkenen amerikanischen Pulitzer-Preisträger Sam Hunter wieder allein in London lebt. So erhalten die beiden Journalisten die Möglichkeit, das (vorgegaukelte?) Bilderbuch-Ehepaar Lise und John Hawthorne kennenzulernen. Johns Frau Lise werden psychische Probleme unterstellt. Gini und Pascal überlegen jedoch, ob sie auch „nur“ unter großem Druck stehen könnte. Lise wendet sich ebenso an die beiden Recherchierenden wie John Hawthorne: Beide wollen sie von ihrer Sicht der Dinge überzeugen. Die Zwiespältigkeit, wem nun zu glauben sei, hält bis zum Ende an. Dann gibt es noch James McMullen, dem sich Lise anvertraut und damit die Geschichte ins Rollen gebracht hat – nur leider ist er seither verschwunden.
Im Zuge ihrer Recherchen geraten Gini und Pascal immer tiefer in die verworrenen Angelegenheiten der Gesellschaft rund um John Hawthorne, und auch Warnungen und Todesgefahr lassen nicht lange auf sich warten. So erfahren sie, daß John Hawthorne in Vietnam gekämpft hatte, und daß Ginis Vater in der gleichen Truppe war. Was ist dort passiert?
Fazit: ein spannender, konventionell angelegter Thriller, den man schwer aus der Hand legt. Und letztlich gibt es mehr als nur eine Lösung.