Verbrechen lohnt sich doch

In der Fortsetzung des 1994 erschienenen Simulationsspiels "Der Clou!" muß man Matt Tucker helfen, zum anerkanntesten Dieb der Stadt zu werden. Doch die Karriereleiter der Unterwelt will Sprosse für Sprosse hinaufgeklettert werden - vom Kleinganoven bis zum Meisterdieb.

Bereits vor sieben Jahren sorgten die Entwickler der österreichischen Firma neo Software mit ihrer witzigen Einbrechersimulation "Der Clou!" für Aufsehen. Vor kurzem erschien die Fortsetzung des Spiels, in der man den Ganoven Matt Tucker bei seiner kriminellen Karriere weiterhelfen soll. Besagter Tucker, der gerade einen längeren Aufenthalt hinter schwedischen Gardinen verbracht hat, will in seinem alten Job wieder Fuß fassen.

Das ist gar nicht so einfach - denn in der "größten virtuellen Stadt, die je in einem Computerspiel umgesetzt wurde", hat sich seit Matts Verhaftung einiges getan. Doch dank der Unterstützung seines ehemaligen Mentors Sinclair findet man sich schnell in einem heruntergekommenen Motelzimmer wieder und kann damit beginnen, Einbruchspläne zu schmieden.

Diese werden zunächst im Planungsmodus bis ins kleinste Detail simuliert. Dabei wird festgelegt, welche Werkzeuge man benötigt, wo man den Fluchtwagen parkt und welche Komplizen bei dem Bruch behilflich sein könnten. Natürlich geht´s auch darum, wo und wie man am besten (und vor allem unbemerkt) in das gewünschte Haus eindringt, ohne von Nachtwächtern, Kameras oder Lichtschranken ertappt zu werden. Mit Hilfe der Rekorderfunktion kann man den Ablauf des Einbruchs gefahrlos so lange durchspielen, bis alles paßt. Nach Fertigstellung des Plans setzt man ihn dann im Echtzeitmodus in die Tat um.

In der Unterwelt macht sich Matt erst nach einigen erfolgreichen Einbrüchen wieder einen Namen. So wird er von Hehlern mit offenen Armen empfangen und verbessert nach und nach immer mehr seine Fertigkeiten, wie z. B. Schlösserknacken. Erst dann kann er es wagen, gewagtere Brüche in Angriff zu nehmen und sich schließlich an etwas ganz Großes heranzumachen - den Clou.

Ähnlich wie in einem Echtzeitstrategiespiel à la "Desperados" bewegt man Matt aus einer isometrischen Perspektive durch die komplett in 3D gestaltete Stadt. Bei Bedarf ändert sich die Kameraeinstellung selbständig; sie kann aber auch manuell gedreht und geschwenkt werden. Gesteuert wird unser Ganove ausschließlich mit der Maus, mit der auch alle Planungsabläufe erledigt werden. An der Tastenbelegung läßt sich zwar nichts ändern, da sie aber relativ einfach zu handhaben und schnell erlernbar ist, besteht auch keine Notwendigkeit dazu.

Für die gelungene Graphik sorgt eine eigens von neo Software entwickelte Engine, die zwar in einem sehr comicartigen Stil gehalten ist, dahinter aber ähnlich wie "Theme Park World" oder "Die Siedler" ein durchdachtes, tiefgreifendes Spielprinzip bereithält. Die Musikuntermalung ist im 50er-Jahre-Stil gehalten und paßt gut zum Rest des Spiels, wobei sich die Sound-Effekte leider nur auf das Notwendigste beschränken.

Mit gutem Gameplay, einer gelungenen Graphik und vor allem einer witzigen Spielidee, die sich von den üblichen 3D-Shootern und Echtzeitstrategiespielen der letzten Zeit abhebt, können die Programmierer von neo Software überzeugen. Eine lohnende Investition für Strategen, die Karriere in der Unterwelt machen wollen.

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