Stell dir vor, es geht das Licht aus...

Beinahe zehn Jahre ist es her, daß "Alone in the Dark" das Leben eines jeden Action-Adventure-Junkies mit einer gehörigen Portion Spannung versah. Mit "The New Nightmare" präsentiert sich die Alptraum-Reihe jetzt im milleniumstauglichen Outfit.

Freunde des Action-Adventures können beruhigt aufatmen: Nach der herben Enttäuschung, die der stets ausgehungerten Spielergemeinde durch die absolut mißlungene Game-Umsetzung des legendären Horrorfilms "Evil Dead" beschert wurde (siehe EVOLVER-Rezension), geht es dank den wackeren Programmierern aus dem Hause Darkworks wieder bergauf. Frei nach dem Motto "Back to the Roots" hat man sich eines der Genreklassiker schlechthin angenommen und erfreut mit "Alone in the Dark: The New Nightmare" garantiert jeden Hobbytüftler.

Im vierten Teil der in den frühen Neunzigern stammenden Kultserie dreht sich wieder alles um P. I. Edward Carnby, der mittlerweile mit einem coolen Trenchcoat ausgestattet wurde. Nachdem sein bester Freund auf Shadow Island verschwunden ist, macht sich Carnby sogleich gemeinsam mit der Ethnologieprofessorin Aline Cedrac auf den Weg, um ein wenig Licht ins mysteriöse Dunkel zu bringen. Nach einem Flugzeugabsturz begreift der Spieler ziemlich schnell, daß es auf der kleinen Insel nicht mit rechten Dingen zugeht.

Hat man sich für einen der beiden Charaktere (Nick oder Aline) und den jeweils damit verbundenen Lösungsweg entschieden, so geht es ad hoc via Mouseclick ins geheimnisvolle Schreckensgetümmel. Ziel ist es dabei, drei altertümliche Steintafeln zu entdecken, die den Schlüssel zu einer uralten und natürlich furchtbar bösen Macht darstellen.

Beim Durchstreunen des auf drei CD-ROMs verteilten Anwesens mit all seinen Geheimgängen, Dachböden und Katakomben begegnet man nicht nur diversen Geistererscheinungen aus der Familiengruft, sondern auch zahlreichen anderen Monstern. Untermalt wird das Ganze mit herrlich passender Musik und Soundeffekten, so daß die Spielatmosphäre nicht nur ungemein dicht ist, sondern selbst ein ganz normaler Hund zum vorzeitigen "Herzkasperl" beim Spieler führen kann. Selbst bei Graphik und Animation gibt es trotz niedriger 640x480-Auflösung nicht wirklich etwas zu meckern, da es den Designern trotzdem gelungen ist, die Gruselstimmung perfekt abzurunden. Ganz nebenbei sind die Mindestsystemanforderungen bei "AitD: The New Nightmare" auch noch so lächerlich gering, daß selbst Besitzer eines pensionierten Pentium-II-Prozessors bei passabler Performance mitspielen dürfen.

Spieltechnisch gesehen liegt der Schwerpunkt eindeutig auf dem Adventure-Sektor, obwohl es an teils nervenaufreibenden Action-Einlagen keinesfalls mangelt. Die Rätselaufgaben sind mit etwas Gehirnschmalz auch für Genreneulinge lösbar und halten den Frustlevel dadurch eher niedrig. Bei der Steuerung der Figuren bzw. Handhabung von Gegenständen (wie etwa den lebenswichtigen Waffen) hapert es vielleicht stellenweise ein klein wenig, doch tut dies dem schaurigen Vergnügen keinerlei Abbruch.

Passionierte Schreibtischabenteurer, die verzweifelt nach einem Vorwand suchen, nicht ins Schwimmbad gehen zu müssen, sollten unbedingt zugreifen; aber auch der sonnengebräunte Rest kommt bei "Alone in the Dark: A New Nightmare" mit Sicherheit auf seine Kosten.

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