Stories_Ketzerbriefe

Lauschet den Ketzern!

Wir vom EVOLVER haben mit Politik bekanntlich nichts am Hut. Weil Alternativmeinungen und -ansichten zum Weltgeschehen jedoch immer spannend sind, freuen wir uns, die Kollegen vom Bund gegen Anpassung und ihre KETZERBRIEFE wieder bei uns begrüßen zu dürfen. Und fangen gleich mit einem (leider noch immer aktuellen) Flugblatt an: "Geil - endlich bald wieder Krieg gegen Rußland!"    29.01.2015

So tönen und dröhnen die Unisono-Medien. "Putin, der Brandstifter", "Putin, der Aggressor", "Putin, der russische Großchauvinist", "Putin, der Schänder des Völkerrechts", "Putin, der Bandenchef der Ostukraine", "Putin, der Strippenzieher der Separatisten", seine bösartige Diffamierung als Hitler­Äquivalent ("Putler"), und Durchhalteparolen wie zu Großvaters Nazizeiten: "One apple per day / keeps Putin away" - so hämmert es stakkatomäßig Tag für Tag auf die betäubten, weichgeklopften Hirne, und wer sich diesem medialen Trommelfeuer entziehen will, wer für einen Moment Besinnung und Orientierung sucht in diesem kakophonischen Kriegsgeschrei, der ist ein "Putinversteher" - die bei weitem dämlichste Wortschöpfung der prostituierten Presse.

Kein Zweifel: Ein Gespenst geht um in Europa, leider nicht das Gespenst des Kommunismus wie vor 150 Jahren (diese Chance ist mit der historischen Niederlage der kümmerlichen Relikte der einst zu berechtigten Hoffnungen Anlaß gebenden Arbeiterbewegung - nichts anderes war der unattraktive, aber harmlose "Ostblock" - endgültig vertan, und wie viele Idioten freuten sich darüber!). Es ist das Gespenst des Krieges gegen Rumpfrußland, das seine gefährdeten territorialen Randbestandteile zusammenzu­halten sucht - kolossale "Aggression", das, nicht wahr? -, und das Gespenstische daran ist, daß bei allem Kriegsgedröhne der Westpropaganda und Kriegsvorbereitungen der NATO ("Readiness-Action-Plan", d. h. die unter Bruch aller politischen Vereinbarungen erfolgende Verlegung "schneller Eingreiftruppen" der NATO direkt an die russischen Grenzen) sich viele mal wieder dumm stellen und so tun, als wäre nichts. Es ist aber doch etwas: eine Neuauflage des "Unternehmen Barbarossa", diesmal freilich nicht unter dem Hakenkreuz, sondern im Namen der verhohnepipelten Menschenrechte, denen zuliebe man schon Hunderttausende von Irakern und Syrern umgebracht hat.

 

Der Grund ist einfach: Der Weltkaiser, der seit 70 Jahren in der westlichen Hemisphäre US-Staats­chef ist, seit 25 Jahren konkurrenzlos auf dem Globus schaltet und waltet und jetzt aus propagandisti­schem Kalkül schwarzer Hautfarbe sein darf - dann parieren die Schlaffi-Europäer, feige wie sie nun einmal sind, aus schlechtem Gewissen wegen ihrer kolonial-imperialistischen Vergangenheit besser, zahlen freudiger Tribute und stellen williger Soldaten -, der Weltkaiser also kriegt einfach den Hals nicht voll. (Allein die Tatsache, daß die Europäer die für ihre Nationalökonomien äußerst schädlichen Sanktionen mittragen - ihr Rußlandhandel macht zwischen 30 und 40 % ihres gesamten Handelsvolu­mens aus, während er für die USA im unteren einstelligen Prozentbereich rangiert -, zeigt doch zur Genüge, daß sie keine souveränen Staaten sein können, sondern Befehlsempfänger Washingtons sind. Der Weltherrscher kann sich ins Fäustchen lachen: zwei Fliegen mit einer Klappe, die widerborstigen Russen und die feigen Europäer gleich dazu! So kommen Schlagzeilen wie in der Badischen Zeitung­ zustande: "Putin schadet badischen Obstbauern" - was für ein Bockmist!)

Vom Balkan bis zur chinesischen Westgrenze wird der ganze riesige eurasische Kontinent aufge­mischt; Nationalstaaten, die man wie Jugoslawien oder den Irak als "künstlich" deklariert, werden unter Hinterlassung von Leichenbergen zerschlagen, um ihre "natürlichen" Einzelbestandteile leichter schlucken zu können. Unter Ausnutzung religiöser und völkischer - sorry, heute sagt man ja "ethnisch", was aber dasselbe ist - Gegensätze wird, in der Diktion des Herrenvolks, ein "kreatives Chaos" (Condoleezza Rice) geschaffen, zu Römerzeiten "divide et impera" geheißen. Diesen blutigen Irrsinn mit System erleben wir gegenwärtig, und die Dümmsten plappern den Mediensprech nach, die hyperhochedlen USA seien eben "überfordert", sie hätten "versagt", "Fehler gemacht" und ähnlichen Mumpitz. Der größte Brocken in der Hinterlassenschaft des Kalten Krieges ist neben China - auch hier werden die Messer hörbar geschliffen - eben Restrußland, dessen militärische Umzingelung wir gerade miterleben müssen.

 

Der Anlaß ist klar: Als einziges von elf ehemals dem "Ostblock" zugehörigen Ländern wollte sich die Ukraine unter der neutralen, also nicht dem Westen hörigen Regierung Janukowitsch dem als "Assoziierungsabkommen" maskierten Westdiktat nicht beugen und wurde deshalb unter Zuhilfe­nahme von 5 Milliarden US-$ für Bestechungsgelder und faschistische Schlägerbanden im Stile der SA per Putsch beseitigt, was allseits als "Sieg der Demokratie" ausgeschrieen wurde. Unter der Putsch­regierung brennen seitdem die Synagogen, wird ein Verbotsverfahren gegen die kommunistische Partei durchgeführt und Russenhaß nicht nur gepredigt, sondern vor allem im Ostteil des Landes handfest, zunächst in blutigen Pogromen, dann in einem vom Westen finanzierten Armeeüberfall militärisch praktiziert. Etwas anderes hatte Hitler auch nicht getan - was habt Ihr also gegen ihn, wenn Ihr ein solches Regime gutheißt und mit den uns abgepreßten Steuergeldern finanziert?!

Mit den militäri­schen Erfolgen der russischsprachigen Ostukrainer, die lieber zu Rußland gehören als durch Pogrome dezimiert zu werden - "Unterrnenschen", subhumans, sind sie für die Kiewer Putsch-Regierung in "klas­sisch" faschistischer Manier -, vernimmt man plötzlich neue Töne: Man müsse der Ukraine "das Schick­sal Jugoslawiens ersparen" - das man doch selbst in einem elfwöchigen Bombardement in seine Einzel­teile zerschlagen hatte! Daß diese bodenlose Heuchelei aus stinkendem NATO-Geifermaul - besonders ekelhaft bei den Grünen und dem gelernten Pfaffen, der das "Staatsoberhaupt" mimt - ohne vernehm­liches Murren durchging, könnte einen alleine schon tieftraurig stimmen. - Aber weil die Lügen so gut flutschen - apropos: was ist denn eigentlich mit dem abgeschossenen malaysischen Passagierflugzeug? Hatten da die US-Satelliten einen urplötzlichen Spasmoklemm? Und warum sind die Fotos, die die erlogene Invasion Rußlands in der Ukraine "beweisen", fünf Jahre alt? -, kann man jetzt schon wieder große Töne spucken: "Putin will sich aus der Donbass-Region eine Banditenhochburg nach dem Vorbild Transnistriens schnitzen, um in der Ukraine ein Machtgebiet zu haben." Der da so im NATO-Sprech tönt, muß es wissen, denn schließlich ist er Boß der Berenberg-Bank. Also, Knechte aller US-Vasallen­länder: auf zum Krieg gegen Rußland!

 

Die Vorgeschichte zeichnet sich nun klarer ab: Sie begann (spätestens) mit dem "Mösenaufruhr" - so muß man "Pussy Riot" ja wohl übersetzen, und dieser Name sagt schon fast alles, da schweigt des Sängers Höflichkeit ... Putins "Verbrechen" bestand darin, mit der Politik des Ausverkaufs seines Amtsvorgängers, des Suffkopfs Jelzin, Schluß gemacht zu haben. Putin ist kein Kommunist, er war nie einer gewesen (unter den Kommunismus hatte Stalin mit der Massenermordung von Lenins Kampfgefährten einen blutigen Schlußstrich gezogen), er ist ein russischer Patriot, dem an der Souveränität des von ihm regierten Landes gelegen ist. Aus diesem einzigen kühlen Grunde ist er Uncle Sam ein Dorn im Auge, und weil ein Vielvölkerstaat wie Rußland an seinen Rändern Fliehkräften ausgesetzt ist, zumal wenn sie von einem militärisch überlegenen Feind kräftig ausgenutzt werden - da wird an Abchasien gedreht, an Ossetien geschraubt, im Kaukasus gezündelt und gebombt -, ist ein autoritärer Führungsstil von Nöten, den ihm der ach so freie und dabei hemmungslos über Leichen gehende Westen als "Diktatur" um die Ohren haut (bei Saddam Hussein war es nicht anders). Also zog man ein Frauentrüppchen aus dem Propaganda-Zylinder und deklarierte ihr "Recht auf Randale" in Kirchen, sofern sie nur russisch­-orthodox waren (im Vatikan hätten diese Tussen Mucksmäuschen gespielt). Der Rest ist bekannt: Die Winterspiele in Sotschi klappten so gut, weil in einer "Diktatur" eben alles nach "Befehl und Gehorsam" läuft (und man versäumte selbst den gehässigen Wink mit der Berliner Olympiade 1936 nicht!) - bis es blutiger Ernst wurde, und den haben wir jetzt ...

 

Aber hat der bö-bö-böse Putin nicht die Krim annektiert? Verdammt nochmal, jetzt ist aber Schluß mit der Blödstellerei! Seit wann sind Volksabstimmungen Aggressionsakte, vielleicht sogar Faschismus pur? Ein konservativer (!) deutscher Jurist (!!) meinte zum Thema:

 

"Hat Rußland die Krirn annektiert? Nein. Waren das Referendum auf der Krirn und deren Abspaltung von der Ukrai­ne völkerrechtswidrig? Nein. Waren sie also rechtens? Nein; sie verstießen gegen die ukrai­nische Verfassung (aber das ist keine Frage des Völkerrechts). Hätte aber Rußland wegen dieser Verfassungswidrigkeit den Beitritt der Krim nicht ablehnen müssen? Nein; die ukrainische Verfassung bindet Rußland nicht."

 

Das Besondere daran ist weniger, daß sogar ein deutscher Jurist mal etwas Richtiges sagt, sondern daß er dies in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (7. 4. 2014) tut, einem der lautesten Töner unter  den Kriegshetzern gegen Rußland. Hinter diesem vermeintlichen Widerspruch steckt ein kluger Kopf, denn damit wird der von der universitären Psychologie (L. Festinger) entdeckte Prozeß der kognitiven Dissonanzreduktion (KDR) in Gang gesetzt, an dessen Ende immer eine weiche Untertanenbirne steht.

Ketzerbriefe

Ketzerbriefe

Bund gegen Anpassung/Ahriman-Verlag


Wer Näheres wissen will, dem seien diese Bücher empfohlen:

  

Fritz Erik Hoevels - Wie unrecht hatte Marx wirklich?

 

Peter Priskil - Der Kalte Krieg: Wie der Mono-Imperialismus in die Welt kam

 

Vi.Sd.P: Bund gegen Anpassung, C. Müller, Postfach 254,0-79002 Freiburg

Spendenkonto: Postgiroamt Karlsruhe, BLZ 66010075, Konto 186435-758, (Bunte Liste; bitte ohne weitere Zusätze)

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Kommentare_

Claudio Benz - 31.01.2015 : 01.09
Die Leute vom BgA sind Psychopathen. Die erfinden stets alles mögliche. Beispiel aus dem Text:

Der Rußlandhandel der Europäer "macht zwischen 30 und 40 % ihres gesamten Handelsvolu­mens aus".

Das ist natürlich Quark. Es sind 3 bis 4 Prozent, überall leicht eruierbar, z.B. hier (Abb. 1):

http://www.wirtschaftsdienst.eu/archiv/jahr/2014/5/abhaengigkeit-im-deutschen-russlandgeschaeft/

Wusste nicht, dass Evolver derart unseriös ist! Na ja, mal gucken, ob Ihr es wenigstens korrigiert.
Richard Weisz - 04.02.2015 : 11.54
Hoffentlich sind Sie ansonsten auch immer so superkritisch, Herr Benz. Ohne daß sich an der Grundaussage etwas ändert kann man die Zahlen entweder korrigieren ODER sie rein auf die Importe von Energieträgern beziehen (daher stammen sie m.E.) ODER sie einfach aus russischer Sicht sehen (dann ist das Verhältnis sogar noch höher, 50% des russischen Außenhandels wurden mit der EU abgewickelt). Aber wie gesagt, an der Grundaussage ändert sie nie etwas.
Bund gegen Anpassung - 04.02.2015 : 17.40
Liebe Evolver-Leute,

kaum habt Ihr ein Flugblatt vom `Bund gegen Anpassung` zu den aktuellen Kriegsvorbereitungen der USA/EU gegen Rußland veröffentlicht, wird Euch schon kräftig ins Ohr gerülpst, und zwar von furchtbar klugen Leuten, denen die Ferndiagnose über die psychische Verfaßtheit von Trägern unangepaßter Gedanken so locker sitzt wie dem Comic-Helden Lucky Luke sein Colt. Wenn dieser schneller schießt als sein Schatten, so schreibt dieser furchtbar kluge Mensch schneller als er denkt.
Er echauffiert sich höchlichst darüber, daß wir die von der US-Regierung befohlene und von den EU-Staaten in dackelhafter Folgsamkeit umgesetzte Blockadepolitik gegen Rußland als schlagendes Indiz für den Vasallenstatus letzterer ansehen, weil sie sich entgegen ihrer eigenen Interessen und zu ihrem offenkundigen ökonomischen Schaden in die Kriegspolitik Obamas einspannen lassen. In diesem Zusammenhang verwiesen wir darauf, daß die Handelsvolumina der EU-Länder mit Rußland 30 - 40% ihres gesamten Handels ausmachen, während sie für die USA im unteren einstelligen Prozentbereich liegen, die US-diktierte Blockade also zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: die nicht unterwerfungswilligen Russen und die dumm-feigen Europäer.
Hier plustert sich nun der furchtbar kluge Mensch auf und behauptet, der europäische Handelsanteil mit Rußland betrage höchstens 4 - 5%, wie jeder wisse und nachlesen könne, und wer etwas anderes behaupte, sei ein - wohl von Rußland gelenkter - "Psychopath". Unser furchtbar kluger Mensch dünkt sich so klug, weil er diese Zahlen der Lügenpresse entnommen hat ( wir kennen sie aus dem SPIEGEL), derselben Lügenpresse, die zum Krieg gegen Rußland hetzt ( O-Ton SPIEGEL: "Stoppt Putin jetzt!") und daher suggeriert,kriegsvorbereitende Handlungen gegen Rußland wie die Blockade - man denke an die 13 Jahre lang würgenden "Sanktionen" gegen den Irak mit rund einer Million Toten - sei für die dackelhaften EU- Länder von vernachlässigenswertem Nachteil, so der furchtbar kluge Mensch, der furchtbar klug nachbeten kann.
Wir entnahmen unsere diesbezügliche Information freilich nicht der Lügenpresse, das sei zugegeben, sondern einem instruktiven Artikel eines uns nicht näher bekannten Hannes Hofbauer, der unter der Überschrift "Ukraine bankrott" am 17.05.2014 in der Tageszeitung 'junge Welt' erschien. Dort heißt es u.a.:
"36 Prozent aller russischen Importe kommen aus der EU, 51 Prozent aller russischen Exporte gehen da hin. Die Handelsbeziehungen mit den USA können dagegen vernachlässigt werden: Nur 2,5 Prozent der russischen Exporte sind für Amerika bestimmt, und 4,8 Prozent der Importe kommen von dort."
Und der Autor zieht den völlig plausiblen Schluß: "Vor diesem Hintergrund werden die in Washington beschlossenen Sanktionen und ihre lautstark geforderte Ausweitung verständlich. Die USA haben wirtschaftlich gesehen im Kampf um die Ukraine wenig zu verlieren und können sich auch ein weiterführendes Embargo gegen Rußland leisten". Und diese Einsicht wurmt unseren furchtbar klugen Machtanbeter...
Deutsche Konzernchefs, die hörbar widerwillig dem "Primat der Politik" folgen (ein Euphemismus für die Unterwerfung der EU unter die USA), beziffern den durch die Rußlandblockade für die deutsche Wirtschaft eingetretenen Schaden auf 6 Milliarden Euro; 50.000 Arbeitsplätze - von wegen "Jobs"! - stehen deshalb zur Disposition. Das ficht unseren furchtbar klugen Menschen freilich nicht weiter an - nicht weil er etwa Milliardär wäre, sondern weil er mutmaßlich auf "Staatsknete" schielt, wenn er nicht bereits davon lebt.
Es gibt schon furchtbar kluge Klugscheißerchen...
Claudio Benz - 05.02.2015 : 08.51
Was seid ihr denn für Deppen, Bund gegen Anpassung? Ihr habt noch nicht einmal kapiert, dass eure Quelle etwas vollständig anderes aussagt als das, was ihr draus macht.

In dem Beitrag der Jungen Welt geht es darum: Wieviel Prozent des RUSSISCHEN Aussenhandels wird mit Europa betrieben.

Bei euch geht´s darum: Wieviel Prozent des EUROPÄISCHEN Aussenhandels wird mit Russland betrieben.

Das sind zwei völlig verschiedene Fragen. Ein Staat A kann 80 Prozent seines Aussenhandels mit Staat B abwickeln, und zugleich kann für Staat B der Handel mit Staat A nur 3 Prozent seines Aussenhandels darstellen.

Ihr seid ekelhafte Versager (in eurer Sprache: "Dummscheisserchen"), keiner interessiert sich für euch, deshalb auch euer gekränkter, unappetitlicher und aggressiver Ton in eurer dummdreisten "Antwort". Wenn ich das Wort "Lügenpresse" höre, werde ich zukünftig jedenfalls vor allem an die Ketzerbriefe denken :) .

Gruss von Claudio (WW-Student in Linz)
Richard Weisz - 06.02.2015 : 09.27
Nu wenns ein ächter WW-Student sagt... Und später nehmt ihr dann für unsere Gemeinden Franken-Kredite auf weils so billig ist und tragt das ersparte Geld zur Meinl-Bank.
Bund gegen Anpassung - 06.02.2015 : 12.54
Vielleicht haben wir auf eine bösartig-gereizte Zuschrift zu unserem Artikel "Geil – endlich bald wieder Krieg gegen Rußland" unsererseits zu gereizt reagiert; darum noch einmal in Ruhe die Zahlen, um die es geht. Das Problem war vielleicht eine unscharfe Zuordnung der Prozentsätze zu ihren Grundgesamtheiten, in jedem Fall aber eine sachlich falsche und in ihrer Tendenz eindeutige Zahlenangabe aus der Lügenpresse.

Der Export der EU nach (Rest-)Rußland macht 7,0 % ihres Gesamtexports aus (nicht 4 %, wie der SPIEGEL behauptet und so mancher ihm leider abnimmt; demgegenüber macht der Export Rußlands in die EU 51 % von dessen Gesamtexport aus. Die interessanteste Vergleichszahl ist jedoch der Anteil des US-Exports nach Rußland: ganze 0,72 %! Man sieht also auf den ersten Blick: Die USA bringen für ihren zerstörischen Wirtschaftskrieg, der Rest-Rußland ihrem Imperium einverleiben soll, so gut wie keine Opfer, verlangen von ihren europäischen Vasallen zu dem gleichen Zweck, der die EU nur ihres einzigen unabhängigen Energielieferanten beraubt, der ihr nach der US-Kolonisierung des Iraks und Libyens noch verblieben ist, recht pfundige Opfer, und das 1918sqq. durch ihre sowie britische "weiße" "Rebellen"truppen, später Hitlers Armee schon genügend vorgeschädigte Rußland schädigen sie drastisch. Die weiteren Zahlen von Interesse: Die Energieimporte der hoffnungslos überbevölkerten und entsprechend verwundbaren EU aus Rußland machen 27% ihrer sämtlichen Energieimporte aus (32,3% Öl, 26,4% Gas, 22,8% Kohle; Österreich bezieht sogar 86% aller Gasimporte aus Rußland, und auch die verbleibenden 14% fließen durch russische Pipelines), ihre Gesamtimporte aus Rußland betragen 9,6% ihrer Importe überhaupt (2011; man bemerkt ihre Abhängigkeit von Energieimport also sofort – 85% des österreichischen Gesamtimportes aus Rußland bestehen aus Energieträgern, insbesondere Erdöl und Erdgas (2013) – , und nach der Zerstörung der russischen Souveränität können die USA an ihrer bewährten Erpresserschraube noch ganz anders drehen als bisher, und von den "Heuschrecken" bis zur höchst einseitigen FDA-Willkür waren sie auch jetzt schon nicht gerade zimperlich!); umgekehrt machen die Importe aus der EU nach Rußland 38% von dessen Gesamtimport aus, die Importe der USA aus Rußland aber nur 1,29% von deren Gesamtimporten (2012). Damit dürfte die Sache ordentlich geklärt sein; die Tendenz der SPIEGEL-basierten Herunterlügung der zentralen Zahl, nämlich ihrer annähernden Halbierung zwecks Beruhigung der doofen Europäer, die die Lasten eines gerade für sie selbst höchst schädlichen weiteren Eroberungskrieges der USA tragen sollen, ist unübersehbar. Freilich: wer zu den Steuertrögen einer ihrer Vasallenregierungen drängt, muß dabei mitmachen, wer sie dagegen mit seinen sauer erschufteten Groschen füllen muß, wäre sehr dumm, wenn er sich das gefallen ließe.

Unsere Quellen: Europäische Kommission, GD Trade; www.census.gov/foreign-trade/balance/c0004.html; European Commission Press Release Database Memo 11/104, http://www.biomasseverband.at/presse/presseaussendungen/pressematerialien-2014/oesterreich-zahlt-15-milliarden-fuer-oel-und-gasimporte/; http://bruttonetto-rechner.at/wirtschaftsverhaeltnis-oesterreich-russland/. (Seriöser wird es wohl nicht.)
Claudio Benz - 09.02.2015 : 10.33
@ Bund gegen Anpassung: Sehr fesch, dass Ihr nun zugebt, Stuss geschrieben zu haben ("Der Export der EU nach (Rest-)Rußland macht 7,0 % ihres Gesamtexports aus").

Also nicht 30 - 40 Prozent, wie noch in Eurem Text behauptet habt. Halten wir also fest: Ihr habt die Zahl ums Fünffache nach oben geschwindelt.

Ansonsten noch ein paar Anmerkungen:

1) Korrigiert Ihr den Fehler denn nun in Eurem Text? Er steht ja auch auf Eurer Webseite, und Ihr wollt Eure Leser doch gewiss nicht weiter belügen, oder? Das würde jedoch ein gewisses Mindestmaß an Anstand erfordern.

2) Okay, zugegeben, es ist ein Problem, das zu korrigieren, weil Ihr ja aus dieser falschen Behauptung weitgehende Schlüsse zieht ("zeigt doch zur Genüge, daß sie keine souveränen Staaten sein können"). Mein Tip also: Weiterhin vertuschen und hoffen, dass es Eure depperten Leser nicht merken. Und noch ein Ratschlag: Schaut, dass Eure Texte niemals an einem Ort veröffentlicht werden, wo man kommentieren (also kritisieren) kann.

3) Ich habe in meinem ersten Kommentar vom 1. Jänner ja mit Quellenangabe gezeigt, dass es nur 3 - 4 Prozent sind. Was nun Eure angeblichen 7 Prozent betrifft, so habt Ihr dafür KEINE Quelle genannt. Ist schon lustig: Ihr fügt in Eurem letzten Kommentar wichtigtuerisch ne Menge Quellen an, nur beschäftigt sich KEINE davon mit diesem Punkt, die angeblichen 7 Prozent tauchen da gar nicht auf. Nun ja, das ist nicht so wichtig. Mir reicht Euer Eingeständnis, ums Fünffache gelogen zu haben :)

4) Wie hier leicht nachzulesen ist, ging es mir NUR um diese eine falsche Angabe. Eure nunmehr (im letzten Kommentar) rausgehauenen weiteren Zahlen & irren Behauptungen dienen nur der Ablenkung von Eurer Lüge und interessieren daher nicht. Denkt aber bitte nicht, ich würde sie glauben. Ihr seid selbstgerechte Psychopathen, Wahnwichtel, Verschwörungstrottel, das merkt nun jeder, der nicht selbst in dieser Kategorie gehört.

5) Was habt Ihr denn immer mit dem "Spiegel"? Den habe ich doch gar nicht herangezogen.

6) Es war mir ein Vergnügen, mit Euch zu korrespondieren. Schachmatt in zwei Zügen hat man nicht alle Tage :-)

Servus, C.B.
EVOLVER-Redaktion - 10.02.2015 : 08.41
@ Claudio Benz: Heast, Burli, reiß dich ein bissl zsamm mit deinen Beschimpfungen - sonst werden deine Kommentare kommentarlos gelöscht. Solche Tanz kannst du im "Standard"-Forum aufführen, aber nicht bei uns.
Volker Koehn - 26.04.2015 : 13.46
Zitat "Ihr seid selbstgerechte Psychopathen, Wahnwichtel, Verschwörungstrottel, das merkt nun jeder, der nicht selbst in dieser Kategorie gehört" – Aha, die ketzerverbrennende Logik eines mittelalterlich räsonierenden Scholastikers (Gottesbeweis: da der Glaube an einen Gott absurd ist, muss es ihn geben :) Also, unabhängig davon, ob ich zu der genannten Kategorie gehöre oder nicht, fällt es mir sehr leicht, zu entscheiden, WER der eigentliche Psychopath ist, und wer auf der anderen Seite den seriösen Versuch unternimmt, Sand ins Getriebe der Westpropaganda zum Thema Ukraine/Rußland zu streuen. Schachmatt in zwei Zügen? SO kann man Eigentore natürlich AUCH interpretieren :) Wer die Auseinandersetzung aufmerksam liest, kommt unweigerlich zu der Schlußfolgerung, dass man sich mit Hetzern nicht ernsthaft beschäftigen sollte. Warum ich dies an dieser Stelle trotzdem tue, hat folgenden Grund: Der Herr Benz produziert sich vehement gegen einen schwachen Sender (er wiederholts ja mehrmals; nur: die Wiederholung macht es nicht besser und ersetzt nicht das bessere Argument), da kann er mal so richtig die Sau raus lassen. Solche Typen erweisen sich in der Realität dann in aller Regel als die feigsten Stiefel- und Speichellecker, wenn sie mit ihren heimlichen Herrn disputieren: da mutieren sie zu folgsamen Schäfchen, die auch Megaverbrechen (in diesem Fall: der Amis) locker abnicken. Dieser typische Charakter ist immer leicht an seinen irrationalen Affekten und an seinem Stil zu identifizieren: nach unten treten, nach oben buckeln. Gelegenheit macht Tyrannen. Und was, last but not least, die Zahlen betrifft: Herr Benz reitet auf seinem eigenen Denkfehler herum wie der Hamster im Laufrad. Und das nur, weil nicht sein darf, was nicht sein kann. „Verschwörungstrottel“? Mit derartigen Formeln kann man jeden Denkprozess zum Erliegen bringen. Also zeigt sich auch an dieser Stelle, WER ein Interesse an Aufklärung hat, und wer nicht.
Volker Koehn - 26.04.2015 : 13.50
Korrektur: … weil nicht sein kann, was nicht sein darf … (bevor Herr Benz sich auf diesen Lapsus stürzt: ein durch die Eile der Eingabe entschuldbarer Flüchtigkeitsfehler).
Claudio Benz - 28.05.2015 : 11.18
Hallo Volker Koehn, bitte ganz ruhig bleiben, auch wenn Ihr Heiliger Bund gegen Anpassung kritisiert wird ;-)

Sie haben offenbar die Kommentare nicht gelesen. Es ging mir um die falsche Behauptung, der europäische "Rußlandhandel macht zwischen 30 und 40 % ihres gesamten Handelsvolu­mens aus". Es sind eben nur etwa 3,5 Prozent, also ein Zehntel davon. Ist hier in den comments mit Quellen belegt. Ein schönes Wochenende!

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