Video_DVD-Tips 4/2005

Rote Schuhe, leichte Mädchen

Diesmal mit dabei: Abenteuer unter Wasser, Cowboys unter Drogeneinfluß, außerirdische Lebensformen und vieles mehr.    27.05.2005

 

Jürgen Fichtinger

Alien vs. Predator


(USA 2004/Region 2/20th Century Fox)

 

Gleich in drei DVD-Versionen gibt es Paul W. S. Andersons SF-Spektakel rund um das säurehaltige Alien und die No-nonsense-Jägerspezies der Predatoren. Auf dem Single-Release (bzw. der ersten DVD der "Extreme Edition") finden sich neben einer alternativen Eröffnungsszene gleich zwei Audiokommentare: Nummer eins von Regisseur Anderson sowie den Schauspielern Lance Henriksen und Sanaa Lathan; Nummer zwei von der FX-Crew Alec Gillis, Tom Woodruff und John Bruno. Auf der zweiten Disc der "Extreme Edition" gibt es darüber hinaus elf Deleted Scenes sowie zahlreiche Featurettes. Für Die-hard-Fans steht zusätzlich eine limitierte Variante der E.E. mit beigelegtem "AvP"-Comic "Thrill of the Hunt" zur Verfügung.

 

Links:

Blueberry und der Fluch der Dämonen


(Frankreich/Mexiko/USA 2004/Region 2/Universum)

 

It´s a shamanic drug thing you wouldn´t understand ... Im unterschätztesten Film des vergangenen Kinojahres definierte Jan Kounen das Genre des Drogenfilms mit den Mitteln des Westerns neu. Lesen Sie dazu auch unsere ausführliche EVOLVER-Filmbesprechung.

Den wahrhaft halluzinogenen Trip gibt es nun auch im DVD-Format, ergänzt um ein aufschlußreiches "Making of". Empfehlung.

 

Links:

The Girl Next Door


(USA 2004/Region 2/20th Century Fox)

 

Wer schon die Storyline von "Pretty Woman" für unglaubwürdigen Romantik-Schwachsinn hielt und glaubte, es ginge gar nicht dümmer, der wird von Luke Greenfield eines Besseren belehrt. In "The Girl Next Door" dreht sich alles um Streber-Teenie Matthew, der sich inmitten des üblichen Testosteron-geschwängerten US-Highschool-Ambientes in eine Pornodarstellerin (Elisha Cuthbert) verliebt und sie letztlich auf den Pfad der Tugend zurückführt. Das Ergebnis ist weder spannend noch lustig oder gar charmant und auch sonst in keinster Weise sehenswert.

 

Links:

La Mala Educación - Schlechte Erziehung


(Spanien 2004/Region 2/Universum)

 

Drag Queens am Rande des Nervenzusammenbruchs: Daß Tabus bei Pedro Almodóvar zum Brechen da sind, weiß man. Daß er aber im Film noir Frauen durch Transvestiten ersetzt, ist neu.

Von den einen vergöttert, von den anderen inbrünstig verabscheut - die Meinungen zu den Filmen des wohl bedeutendsten spanischen Regisseurs der Gegenwart divergieren seit jeher extrem. Vielleicht lassen sich Skeptiker ja von seiner Noir-Interpreation "La Mala Educación" bekehren, die es nun auch auf - einer allerdings mit wenig Bonusmaterial versehenen - DVD zu sehen gibt.

 

Links:

Die roten Schuhe


(GB 1948/Region 2/Epix)

 

Ein wahres Technicolor-Schmuckstück, inszeniert von Michael Powell, der mit dem Karlheinz-Böhm-Klassiker "Peeping Tom" seiner Zeit voraus war und danach in Ungnade fiel. Statt eines frauenmeuchelnden Psychopathen steht hier die Welt des Balletts im Mittelpunkt, frei nach einer Geschichte von Hans Christian Andersen. Photographiert von Jack Cardiff und mitinszeniert von Emeric Pressburger, bietet "The Red Shoes" nicht nur eine ergreifende Geschichte rund um die zwischen zwei Männern hin- und hergerissene Primaballerina Victoria, sondern auch eine beeindruckend verträumte Tanzsequenz.

Der Streifen wurde seinerzeit mit den Oscars für "Beste Musik" und "Beste Kostüme" ausgezeichnet und war in drei weiteren Kategorien nominiert. Die DVD bietet neben Texttafeln und Artwork-Galerien einen aufschlußreichen Textkommentar als erwähnenswertes Extra.

Wer sich näher mit der Zusammenarbeit von Powell und Pressburger auseinandersetzen will, dem sei Andrew Moors Buch Powell & Pressburger - A Cinema of Magic Spaces, erschienen im I.B.Tauris-Verlag, ans Herz gelegt.

 

Links:

Fur TV


(GB 2004/Region 2/BBC/polyband)

 

War Peter Jacksons "Meet the Feebles" bisher der einzige nicht jugendfreie Puppenfilm, so sorgt dieser britische Serien-Pilot endlich für unterhaltsamen Nachschub: Vom homosexuellen Möchtegernschriftsteller Frank mit Eso-Freund über Frauenheld Lapeno und Bad Boy Big Ed bis hin zu Sexniete Marvin, der keine Gelegenheit zur Masturbation ungenützt läßt ... ein bitterböser, wenn auch recht kurzer Spaß, garantiert nicht für die ganze Familie.

 

Links:

Bully


(USA/Frankreich 2001/Region 2/Sunfilm)

 

Wie immer gar nicht lustig: Larry Clark. In "Bully" dreht sich alles um Marty (Brad Renfro), der von der Sonnenseite des Lebens gar nicht weiter entfernt sein könnte. Sein bester Freund Bobby (Nick Stahl) schikaniert ihn, wo´s nur geht, ob er nun in Schwulenpornos mitwirken muß oder in einschlägigen Bars einen Strip hinlegen. Als Marty sich in Lisa verliebt, versucht Bobby auch dieses Glück zu zerstören und vergewaltigt sie wie auch ihre Freundin Ali. Für Marty und Lisa gibt es nur eine Lösung: Bobby muß weg. Für immer.

Nach einer wahren Begebenheit zeigt Larry Clarke erneut Kids, diesmal nach dem Highschool-Abschluß, in deren Alltag der Begriff "Spaßgesellschaft" keinen Platz hat. Nichts für zarte Gemüter.

 

Links:

Freaks


(USA 1932/Region 2/Warner)

 

Tod Brownings Skandalstreifen rund um eine Zirkus-Freakshow aus den 30ern sorgte jahrzehntelang für Aufruhr seitens der Zensurbehören und war der weiteren Karriere des "Dracula"-Regisseurs alles andere als förderlich. Erzählt wird die unglückliche Lovestory zwischen der arroganten (und hundsgemeinen) Cleopatra und dem gutmütigen Liliputaner Hans. Da die Besetzung großteils aus echten Freaks bestand, war das Publikum (nicht nur) seinerzeit vor den Kopf gestoßen.

Zur Ausstattung der DVD gehören unter anderem ein Audiokommentar sowie ein alternatives Ende.

 

Links:

Hanzo the Razor - Box-Set

Import-Tip: USA


(Japan 1972-74/Region 1/Home Vision Ent.)

 

Shintarô Katsu ging als Zatôichi in die Annalen des japanischen Samuraifilms ein. Von Genrefans wird er darüberhinaus auch für seine Darstellung des Hanzo Itami - besser bekannt als "Hanzo the Razor" - geliebt. In seiner Rolle als knallharter Hüter des Gesetzes greift er gern zu extravaganten Verhörmethoden (vor allem bei weiblichen Missetätern) und verfügt über ein Haus voller Gadgets. Wer Hanzo einmal beim Trainieren seiner "Künste" gesehen hat, wird das garantiert nicht mehr vergessen. Inszeniert unter anderem von "Lone Wolf and Cub"-Regisseur Kenji Misumi und genauso sehenswert wie die Filme um den einsamen Rächersamurai und sein Kind.

Die Box enthält alle drei Teile des sleazig-blutigen Vergnügens.

 

Links:

Below

Nice-Price-Tip


(USA 2002/Region 2/Buena Vista)

 

David Twohys gelungener WWII-U-Boot-Grusler: Während die Besatzung vor einem feindlichen Zerstörer flieht, kommt es an Bord zu merkwürdigen Geschehnissen ... Die DVD bietet neben einem Audiokommentar auch ein "Making of".

 

Links:

Kommentare_

Video
Blu-ray-/DVD-Tips 4/2014

Blaue Ruinen und heilige Berge

Es knallt, es kracht - und es wird esoterisch. Zücken Sie die Fernbedienungen und lehnen Sie sich für unsere Heimkinoempfehlungen gemütlich im Fernsehsessel zurück.  

Video
Blu-ray-/DVD-Tips 3/2014

Bye, bye, A.I.?

Der große, böse Wolf kommt neuerdings aus Israel, Roy Battys Low-Budget-Nachfolgerin dafür aus Großbritannien. Dazwischen tummeln sich die Anarcho-Trickfilmfiguren Ren und Stimpy, US-Sexualforscher sowie jede Menge Genrekost.  

Video
Blu-ray-/DVD-Tips 2/2014

Schau mir in die Augen, Kleines!

Lernen Sie, wie man am besten durch Drogen reich wird. Sehen Sie zu, wenn Orson Welles mit Charlton Heston Schlitten fährt. Oder reisen Sie mit den Mystic Knights of the Oingo Boingo per Anhalter durch die Heimkino-Galaxis.  

Video
Blu-ray-/DVD-Tips 1/2014

Plasma an!

Arm gegen reich, Profitgier gegen Rückgrat - und natürlich jede Menge Blei: unsere aktuellen Heimkinoempfehlungen sind angerichtet.  

Video
DVD-Tips 12/2013

"Do I feel lucky?"

"Well, do ya, punk?" Eine amerikanische Doku widmet sich dem Verfasser dieser Zeilen. Wem das nicht gefällt, der darf mit Quentin Dupieux Hundefänger spielen oder den Fernsehabend mit Dr. Lecter verbringen. Wohl bekomm´s!  

Video
DVD-Tips 8/2013

Halali im Heimkino

Mel Gibson ist auf der Flucht, Sly Stallone auf der Jagd - während Michael Shannon und Chloë Sevigny den Finger stets am Abzug haben und Kevin Spacey im Weißen Haus nicht nur die Puppen tanzen läßt.