Kino_Film-Tips Juni/2013

Alte Geschichten

Alle kommen sie wieder: Superman ins Kino, Richard Linklaters Liebespaar nach Europa, die animierten Monster in Kinderherzen - und die Familie Smith zurück auf die Erde. Wenn man da kurz vor den Sommer-Blockbustern nicht noch einmal nostalgisch werden darf ...    03.06.2013

EVOLVER-Redaktion

Man of Steel

(Photo: Warner Bros., 2013)

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Kinostart: 21. 6.

 

Vergessen Sie Iron Man, die Avengers, die grüne Laterne und all das andere maskierte Vigilanten-Lumpenpack in seinen Hochglanzstrumpfhosen! Am 21. Juni kehrt Kal-El höchstpersönlich zurück auf die irdischen Leinwände - und mit ihm die wohl am heißesten erwartete (und von Fans meistgefürchtete) Superheldenverfilmung seit der Nolanschen Fledermaus. Immerhin muß sich Regisseur Zack Snyder nicht nur gegen derzeit gängige Kino-Übermenschen behaupten, sondern den Mann aus Stahl auch für das Publikum von heute revitsalisieren. Bei einer Figur, die seit mehr als sieben Jahrzehnten für Gerechtigkeit sorgt und deren Fans sich mittlerweile in allen Altersklassen bewegen, ist das alles andere als eine leichte Direktive; zumal Richard Donner dem blaurot-gewandeten Kryptonier bereits 1978 ein erfolgreiches Kinoabenteuer bescherte. Statt Glenn Ford, Marlon Brando und Terence Stamp sind diesmal Russell Crowe, Kevin Costner und Michael Shannon mit von der Partie. Up, up, and away! (JF)

 

 

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Die Monster Uni

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Kinostart: 20. 6.

 

Es gibt sie ja doch, die Sequels, auf die man sich richtig freuen kann. Und das, seit Pixar vor zwölf Jahren mit "Die Monster AG" bewies, daß man dort nicht nur perfekte computeranimierte Spielfilme hinkriegt und ein Herz für Kinder hat, sondern daß die Verantwortlichen auch die Popkultur lieben und mit unzähligen Anspielungen und Zitaten in ihren Werken ehren. Heute, in Zeiten von "Wreck-It Ralph", ist das weniger selten geworden, aber damals war das Zeitalter der Nerds eben noch nicht richtig angebrochen ...

Jedenfalls hatten Mike und Sulley, die beiden herzigen Gruselmonster aus dem ersten Teil, nicht von Geburt an die Gabe, kleine Kinder zu schrecken; auch sie mußten ihr Handwerk erlernen. Und damit ist "Die Monster Uni" (einer der vielen Titel, die mittlerweile ohne Bindestrich auskommen müssen, weil man dem Publikum solche intellektuellen Herausforderungen nicht mehr zumuten will) eigentlich ein Prequel, das den Zuseher - ob groß oder klein - gekonnt ein zweites Mal ins Universum der hauptberuflichen Ungeheuer führt, aber auch eine Parodie auf Coming-of-Age/Uni-Campus/Filme, die kein Klischee ausläßt. Ach ja: Mike und Sulley sind hier noch Rivalen, deren Freundschaft sich erst entwickeln muß. Und sie sind bei weitem nicht die einzigen Monster auf dem Universitätsgelände.

Da kann man nur noch auf eine Nachtvorstellung hoffen. Ohne Kinder im Kino. (PH)

 

 

 

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Before Midnight

ØØØØ

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Kinostart: 7. 6.

 

Zugegeben, es wird viel (nämlich fast nur) geredet, und zugegeben, das Konzept könnte sich totlaufen. Könnte - denn das Erstaunliche geschieht: Dies ist der schönste und unterhaltsamste (!) Liebesfilm seit langem. 18 Jahre nach der ersten Begegnung in Wien ("Before Sunrise", 1995) und neun Jahre nach der Pariser Wiederbegegnung ("Before Sunset", 2004) ist das von Julie Delpy und Ethan Hawke gespielte Paar verheiratet und macht mit den beiden Zwillingskindern Urlaub in Griechenland. Das ist auch schon die ganze Story; doch Richard Linklater gelingt das Kunststück, die erst munter, dann nachdenklich mäandrierenden Gespräche des krisengefährdeten Paares so schwere- und mühelos in Szene zu setzen, daß man jede Dialogwendung mit verblüfftem Amüsement verfolgt. "Als wäre Linklater Zaungast in unserem Badezimmer gewesen", brachte ein Freund seinen begeisterten Befund auf den Punkt. Besser als Eric Rohmer in seiner besten Zeit! (HL)

 

 

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After Earth

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Kinostart: 7. 6.

 

M. Night Shyamalan (oder nennen wir ihn lieber "der Unaussprechliche"?)  hat es sich mit Hollywood und dem Kinopublikum ziemlich verscherzt. Mit seinem ersten großen Film "The Sixth Sense" (einem Titel, der für die meisten Österreicher und Deutschen lachmuskelstrapazierend unaussprechlich ist ...) lieferte er zwar einen starken Einstieg ins schmale Genre des intelligenten Blockbusters, aber schon beim Nachfolger "Unbreakable" fühlte sich man gegen Ende hin genervt. Das mit den Überraschungsschlüssen zog sich durch seine weitere Karriere wie ein Kaugummi und wurde mit "Signs" und "The Village" immer unerträglicher, bis sich dann schon kaum jemand die späteren Werke "The Happening" und "Das Mädchen aus dem Wasser" antun wollte. Ganz zu schweigen von "Die Legende von Aang", der endgültig zur Annahme verführte, Emmneit hätte zu viele Esoterikseminare besucht und noch dazu die unnötigen Geschlechtsteile des einen Ex-Wachowski-Bruders zermahlen und geschnupft.

Jetzt ist Schimiamilan anscheinend ein Mietregisseur geworden, der sich für ein vanity project des in Hollywood aus unerfindlichen Gründen (etwa Geld?!) immer noch mächtigen Smith-Clans hergeben muß. Will Smith hat die Story zum neuen M-Nachtfilm "After Earth" verfaßt, seine Gattin Jada Pinkett Smith durfte (mit Will) produzieren, und für den Buben Jaden Smith soll der Streifen - in dem er natürlich neben dem Papa spielt - den Durchbruch bedeuten.

Aber wollen wir das alles wirklich? Liegt uns was dran, schon wieder einen Digital-F/X-Postapokalypse-Streifen zu sehen, in dem A. unsere Erde durch die globale Erwärmung (Gähn! Schon einmal aus dem Fenster geschaut?) unbewohnbar geworden ist und B. ausgewählte Vertreter der Exilmenschheit (die Smithes, in erster Linie) den Heimatplaneten 1000 Jahre später besuchen, was aber C. in Wahrheit nur zu einer in der Traumfabrik so schrecklich beliebten Parabeln über Zusammenführung und Erhalt der Kleinfamilie dient?

Wenn man den US-Kritiken Glauben schenkt, interessiert das todlangweilige Ergebnis schon in Amerika niemanden. Womit Scharlaterian wieder einen Beweis dafür geliefert hätte, daß er wirklich nichts mehr zusammenbringt. Auch nicht mit Mr. und Mrs. Smith ... (PH)

 

 

 

 

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Laurence Anyways

ØØØ 1/2

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Kinostart: 21. 6.

 

Noch eine Love-Story, aber eine deutlich schrägere: Titelheld Laurence ist erfolgreicher und glücklich liierter Lehrer im kanadischen Montreal, doch eines Tages eröffnet er seiner Freundin, sich eigentlich als Frau zu fühlen. Du bist verrückt, sagt die Freundin; du bist schwul, meint die Mutter, doch Laurence läßt sich nicht beirren. Im schmucken grünen Rock betritt er das Klassenzimmer und setzt auch sonst alles daran, sein Leben von nun an als Transvestit zu leben. Das klingt ein wenig nach politisch korrektem Gender-Kino, doch Jungtalent Xavier Dolan ("I Killed My Mother") macht aus der extremen Konstellation eine vor Einfällen flirrende Zeitreise in die 1990er Jahre, die viel Wahres über die labile Natur jeder Liebe erzählt. Nicht alles glückt in diesem (fast schon zu) selbstbewußt inszenierten Film, manches - etwa der Soundtrack, der von Beethoven bis Duran Duran nichts ausläßt - scheint etwas parfümiert, doch nach fast drei Kinostunden weiß man: Von diesem Xavier Dolan wird man noch hören ...  (HL)

 

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The Real Eighties: Amerikanisches Kino 1980-89

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Wer für SF nichts übrig hat und weder mit Ryan Gosling in "The Place Beyond the Pines" abtauchen, noch sich mit Alain Resnais über Aluminium wundern will, dem legen wir an dieser Stelle die "The Real Eighties"-Retrospektive im Wiener Filmmuseum ans Herz. Noch bis zum 23. Juni haben Sie Gelegenheit, dort Klassiker wie Carpenters "Escape from New York", Hoppers "Out of the Blue" oder Fullers "White Dog" auf der großen Leinwand zu sehen.
We´d buy that for a dollar! (JF)

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