Von Truckern und Menschen

Wußten Sie, daß "Convoy" nicht der einzige Film über Fernfahrer ist? Auch Sly Stallone versuchte seinerzeit, das Milieu für eine klassische David-gegen-Goliath-Story mit ein bisserl Herzblut zu nutzen. Herausgekommen ist dabei "Over the Top".

Können Sie sich vorstellen, ins Kino zu gehen, um Sylvester Stallone als armdrückenden Trucker-Daddy auf der Leinwand zu sehen? In den Achtziger Jahren konnten dies ein paar Millionen. Doch die ruhmreiche Ära der Action-Ikonen ist Vergangenheit. Die steirische Eiche ist morsch geworden (siehe EVOLVER Story), und auch nach Sly kräht inzwischen kein Hahn mehr. Sein letzter Versuch mit dem belanglosen Renny-Harlin-Vehikel "Driven" (siehe EVOLVER Rezension) wenigstens die Motorsport-Fans für sich zu gewinnen, scheiterte kläglich. Dabei zählte der Italian Stallion seinerzeit zur absoluten Crème de la Crème Hollywoods in Sachen Brachial-Action und konnte mit "Klassikern" wie "Rocky" und "Rambo" (jeweils Teil 1) überzeugen. Auf Trash-Ebene sollten hier noch das Corman-Vehikel "Death Race 2000" und die spaßige "City Cobra" erwähnt werden. Mit Ach und Krach gelang es Stallone gerade noch, sich dank "Cliffhanger" oder "Demolition Man" in die Neunziger Jahre zu retten, doch spätestens seit der Comic-Verfilmung "Judge Dredd" geht es bergab mit Mr. Dackelblick.

Dank der DVD-Veröffentlichung von "Over the Top" können Menschen mit zu viel Freizeit bzw. hoffnungslose Nostalgiker noch einmal die Uhr zurückdrehen, um Stallone in diesem schmalzig liebenswerten Filmchen als reuevollen Vater Lincoln Hawk zu sehen. Nachdem dieser Frau und Kind sitzen hat lassen, möchte der Trucker und passionierte Armdrücker die Liebe seines Sohnes zurückgewinnen. Doch Sohnemann und der böse Opa Robert Loggia wollen von dem Taugenichts nichts wissen. Ob sie sich wohl am Ende trotzdem kriegen?

Neben dem obligaten Trailer finden sich auf der DVD eine kurze Stallone-Doku, moderiert von Robert "Hart aber Herzlich" Wagner (falls den noch wer kennt) sowie sechs Movie Cards. Die musikalische Untermalung zu "Over the Top" entstammt im übrigen der Feder des Synthie-Maestros Georgio Moroder.

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