Der neue Playstation-Bond

Nach unzähligen Bond-Filmen und -Büchern versucht sich EA nun - zwei Jahre nach dem letzten Kinostreifen - an einem ersten 007-"Film" exklusiv auf PS2. Electronic Arts hat eine komplett neue Handlung dafür erschaffen; die ist zwar nicht besonders dicht, aber das war ja bis jetzt bei keinem Bond-Film der Fall.

Ein großer Konzern hat Daten gestohlen, die es ermöglichen, Menschen zu klonen. Mit Hilfe dieser künstlich erschaffenen Lebensformen will der Konzern die Weltherrschaft an sich reißen. Bond muß das klarerweise verhindern und ist wie immer auf sich selbst gestellt, abgesehen von kleinen Hilfestellungen in Form einer exzellent gebauten Geheimagentin namens Zoe Nightshade und einigen kleinen Erfindungen des guten alten Q. Wie man recht leicht erkennen kann, dient diese Handlung rein als Nährboden für die Action.

Alles beginnt damit, daß die CIA-Agentin Zoe Nightshade bei einer geheimen Untersuchung in einer Biotech-Firma in Hongkong gefangengenommen wird. Da sich James ohnehin in der Nähe befindet, wird er kurzerhand damit beauftragt, die in Gefahr geratene Schönheit und deren sichergestelltes Beweismaterial aus den Fängen des Bösewichts Nigel Bloch zu befreien. Nachdem der Spieler dies in allerbester Bond-Manier - sprich in letzter Sekunde - geschafft hat, beginnt der Superspion damit, wieder einmal die Welt vor einem wahnsinnigen Superschurken zu bewahren.

Diese Aufgabe führt ihn durch insgesamt zwölf Levels, die in verschiedenen Ländern der Erde angesiedelt sind. Unter anderem darf man Rumänien, der Schweiz oder China einen Besuch abstatten. Leider ist das Spiel so kurz, daß der erfahrene Spieler es in maximal zehn Stunden durchgespielt hat. Damit genügend Motivation vorhanden bleibt, um die Levels öfter durchzuspielen, wurde ein Bewertungssystem eingebaut, in dem die Leistung des Spielers - von Treffern über gefundene Secrets bis hin zur benötigten Zeitspanne - berechnet und benotet wird, sodaß sich mehr oder weniger nützliche Goodies wie beispielsweise eine goldene Pistole, unendliche Raketenmunition oder eine bessere Treffergenauigkeit freispielen lassen.

"James Bond 007: Agent im Kreuzfeuer" ist in erster Linie ein Ego-Shooter, in dem der Spieler fallweise auch vom (klarerweise mit Waffen und Hightech-Spielzeugen vollgestopften) Aston Martin oder BMW aus auf böse Jungs in Helikoptern, Panzern etc. feuert. Obwohl das Spiel vom Gameplay her recht durchschnittlich ist, muß man den Entwicklern von EA zugute halten, daß sie in Sachen Grafik wirklich gut gearbeitet haben. Die Farbgebung in den verschiedenen Levels ist überaus elegant, und kleine Grafikfehler wie Pop-Ups und gelegentliches Flackern fallen eigentlich gar nicht auf. Das Beste ist aber immer noch der Protagonist: Er sieht aus wie eine Mischung aus Sean Connery, Roger Moore, Timothy Dalton und Pierce Brosnan und sollte somit alle Erwartungen erfüllen.

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Pokemon
(dffg, 29.09.2002 12:27)