Über den Wolken

Der erste Teil von "Aerowings" sorgte nicht gerade für Begeisterungsstürme beim Publikum. Zu langatmig war den meisten die Kunstfliegerei, zu kompliziert die Steuerung. CRI hat sich die Kritik offensichtlich zu Herzen genommen, denn mit dem Nachfolger haben sie ein echt gutes Flightsim-Game auf den Markt gebracht.

Um eines gleich vorweg zu nehmen: "Aerowings 2" ist immer noch kein leichtes Game. Allerding gibt es jetzt eine Vielzahl von Trainingsmissionen, die Neupiloten den Einstieg in die Welt der Flugsimulationen erleichtern. In diesen Missionen lernt man unter anderem das richtige Landen und Abheben, den effektiven Einsatz von Waffen und die wichtigsten Flugmanöver. Abgeschlossen wird das Training immer von einer Beurteilung durch den Fluglehrer, der dann entweder die Freigabe für die nächste Mission gibt oder einen wenigstens eine Ehrenrunde drehen läßt. Obwohl das Spiel schon zu Beginn sehr schwer ist, wird durch ständiges Training schnell ein gewisses Grundwissen vermittelt, mit dem man die ersten Kampfeinsätze doch recht gut überleben kann.

Die Graphik ist sehr gut; die Flugzeuge sind exzellent modelliert und bewegen sich fast authentisch durch den digitalen Himmel. Die Bodengraphik ist zwar aus der Nähe gesehen eher pixelig und grobkörnig, doch die meisten Einsätze finden hoch in der Luft statt, und aus großer Entfernung sieht selbst die Landschaft sehr nett aus. Wirklich ausgezeichnet ist die Framerate von "Aerowings 2". Das Game ist eines der ganz wenigen, wo auch bei heftiger Action im gesamten Spiel nicht ein einziger Fall von Slowdown oder Pop-ups auftritt.

Der Sound hingegen ist leider nicht so gut gelungen. Die Jets klingen zwar verdammt echt und die Explosionen krachen cool aus den Boxen, doch die MGs der Maschinen klingen, als würde jemand Luft durch fest zusammengepreßte Lippen blasen. Ebenso nervig ist die Hintergrundmusik, deren kreischende Gitarrentöne offensichtlich an "Top Gun" und dessen Eighties-Rock-Soundtrack erinnern sollen. Aber ersten sind wir nicht mehr in den 80ern, sondern im Jahr 2001, und zweitens: Wenn man schon so eine Musik wählt, dann sollte man sie von jemandem machen lassen, der mehr als zwei Griffe auf seiner Fender beherrscht.

Ein weiteres Highlight ist der 2-Player-Modus, in dem man sich mit zwei aufmunitionierten Kampfjets gegenübersteht. Zwar entscheidet in den ersten Fights immer der erste Missile Lock über den Sieger des Duells, doch mit zunehmender Übung entwickeln sich packende Luftkampfduelle. Abgerundet wird die Vielzahl ans Spielmodi von "Quick Fight", wo man bis zu acht Computergegnern gegenübersteht, und "Free Flight", wo man einfach nur das Fluggefühl genießen kann.

Wer auf Jets und spektakuläre Explosionen steht, ist bei "Aerowings 2" goldrichtig. Die große Anzahl an Missionen und der recht knackige Schwierigkeitsgrad sorgen zudem noch für ein lang anhaltendes Spielvergnügen. CRI hat als eine der wenigen Firmen bewiesen, daß man aus den Fehlern der Vorversion lernen und im Nachfolger ein richtig gutes Game hinlegen kann.

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