Telekinetische Pyromanen-Party

Nachdem Japans größte Filmfirma Toho mit den letzten "Godzilla"-Filmen nur Flops ablieferte, versucht sie ihr Glück mit nun Psychohorror für Erwachsene. Multitalent und Regisseur S. Kaneko tat sein Bestes - und lieferte einen netten kleinen Genrebeitrag.

Junko, die nach außenhin den Job einer biederen Büroangestellten verrichtet, ist seit ihrer Kindheit mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestattet, die es ihr ermöglichen, Gegenstände und im Notfall auch Menschen in Flammen aufgehen zu lassen. Nur logisch, daß gleich ein paar Schurken zur Stelle sind, an denen die soeben genannten Spielereien in die Tat umgesetzt werden. Um die Story von "Crossfire" ein wenig komplexer zu gestalten, wird noch ein hübscher Teenie-Bösewicht in die Handlung eingebaut, der über ähnliche pyrokinetische Fähigkeiten verfügt, diese manchmal aber auch nur aus Spaß zum Einsatz bringt. So grillt er z. B. einer Gruppe Jugendlicher, die gerade dabei sind, einen Zigarettenautomaten zu knacken, zwischendurch schnell die Köpfe, um ihnen eine Lektion zu erteilen.

Es folgen einer Reihe anderer netter "Zündeleien", ein paar blutige Shootouts und ein feuriger Zweikampf der beiden Hauptprotagonisten, der zum gelungenen Finale wird. Zu guter Letzt darf dann noch ein ahnungsloser Cop Junko erschießen, um ein paar Minuten später selbst seiner gerechten Strafe zugeführt zu werden.

"Crossfire" ist - wenn man nach der Story und deren Umsetzung durch mittelbegabte Jungschauspieler geht - eigentlich nur Durchschnittsware und erinnert im Verlauf der Handlung gelegentlich an Stephen Kings "Firestarter". Wirklich sehenswert sind jedoch die Spezialeffekte, für die Crew und Regisseur der letzten "Gamera"-Filme verantwortlich zeichnen. Durch sie wird der Streifen zum unterhaltsamen Zwei-Stunden-Beitrag, was ihn noch immer meilenweit über ähnliche Genrebeiträge aus Hollywood (Kommerz) oder Hongkong (Trash) stellt.

In Japan ist "Crossfire" bereits zum Blockbuster avanciert; jetzt gibt es die ungeschnittene Version auch bei uns auf Hongkong-VCD und -DVD. Kanekos neuestes Projekt soll übrigens "Godzilla 2002" heißen! Handelt es sich hier etwa um einen letzten Versuch Tohos, den großen Mythos vor dem Untergang zu bewahren?

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