Mehta - einst und heute

Die Decca muß geradezu unendlich viele Schätze in ihren Archiven lagern. Nun hat das Label Mahlers "Auferstehungssymphonie" in Zubin Mehtas Interpretation aus dem Jahre 1975 veröffentlicht, die damals Furore machte. Die Aufnahme läßt auch einen interessanten Vergleich zu, da Mehta heuer zur Festwocheneröffnung genau dieses Werk dirigiert hat.

Beim Hören der vorliegenden CD wird deutlich, daß Zubin Mehta in jüngeren Jahren ein forscher und dennoch klangsinnlicher Dirigent war. Heute erinnert er eher an einen Dompteur, der sich hauptsächlich an der Oberfläche bewegt. Auf jeden Fall hat er mit dieser Aufnahme ein wahres Ereignis geschaffen.

Die unvergleichlichen Wiener Philharmoniker, ein superber Wiener Staatsopernchor und zwei grandiose Solistinnen erlauben es dank der hervorragenden Aufnahmetechnik jedem willigen Klassik-Fan, sich in der Musikgeschichte um ein Vierteljahrhundert zurückversetzen zu lassen. Man könnte wahrlich zum Nostalgiker werden, wenn man Ileana Cotrubas mit ihrer glockenklaren und ausdrucksvollen Sopranstimme hört, oder Christa Ludwig, die im Laufe ihrer Karriere Mahler-Geschichte geschrieben hat, und dazu die einzigartige Gemeinschaft von Chor und Orchester. Durch all diese Aspekte gerät Mahlers großartiges Werk hier zu einem harmonischen Ganzen.

Diese CD "verträgt" man überall - ob zu Hause, auf dem Walkman oder im Auto; auch wenn die Dynamik der Aufnahme es nicht ratsam erscheinen läßt, sie auf voller Lautstärke abzuspielen.

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