Historisches Dokument mit Größe

Die Legends-Serie der Firma Decca könnte bald selbst zur Legende werden. Dieses Mal steht ein Klassiker aus dem Jahre 1956 auf dem Programm: zwei der schönsten Tondichtungen von Richard Strauss; dazu ungarische und slawische Tänze, die wegen der Interpretation quasi den Mittelpunkt bilden.

Dirigent Fritz Reiner, der ungarischer Herkunft ist, kann auf dieser Aufnahme seine alt-österreichische Abstammung nicht verleugnen. Dank der Assistenz der Wiener Philharmoniker und der bekannt profunden Aufnahmetechnik des Decca-Teams entstand bei den wunderbaren Tänzen von Brahms und Dvorak eine wahre Meisterleistung. Schade nur, daß die Tänze nicht komplett enthalten sind...

Reiner hat in der Geschichte der Philharmoniker leider keine so große Rolle gespielt, den Musikfreunden aber wenigstens ein paar wunderbare Aufnahmen mit dem Wiener Orchester hinterlassen. Deshalb sollte man die Chance nützen und zu den Neuauflagen seiner Interpretationen greifen.

Neben den grandiosen Tänzen sind auf der Platte auch zwei wichtige Tondichtungen von Richard Strauss enthalten: die kurze Biographie "Till Eulenspiegel" und "Tod und Verklärung", das fast 30minütige Trauerepos des bayrischen Komponisten. Hier hat man jedoch schon weit bessere Aufnahmen gehört als die vorliegenden. Beim "Eulenspiegel" gehen etwas der Witz und das Schelmische ab; alles klingt irgendwie viel zu rund. "Tod und Verklärung" ist da schon besser gelungen, aber auch nicht der ganz große Wurf. Dennoch ist diese CD allein wegen der Tänze kaufenswert.

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