Verschwörung auf dem Dorf

Eine alte Schlampe ersäuft in ihrem manipulierten Yugo, und alle könnten es gewesen sein: Die Redneck-Krimikomödie "Der Fall Mona" ist ein kleines Highlight im heurigen US-Kino.

Vor Jahren hatte der amerikanische Kleinstwagen-Hersteller Yugo ein Minikaff im Staat New York für einen Test neuer Fahrzeuge auserwählt. Die Yugos kurven noch immer dort herum; sogar die Polizei fährt damit. Als sich Mona Dearly (Bette Midler) eines Morgens unbekümmert in ihren Yugo setzt und nach einigen Kurven ungebremst durch die Leitplanken rast, um im See zu landen und dort zu ertrinken, hat Chief Rash (Danny De Vito) unerwarteterweise einen Fall: Monas Wagen war nämlich manipuliert worden, und das gleich an drei verschiedenen Stellen. Freundlich und klug macht sich der kleine Polizist an die Ermittlungen. Daß es nicht leicht wird, ist ihm von Anfang an klar. Denn das ganze Dorf hat Mona gehaßt. Sie war die unbeliebteste Bürgerin, die man sich nur vorstellen kann - laut, gehässig, durchtrieben, egoistisch und gewalttätig.

Als Tatverdächtige kommen eigentlich alle aus Monas engstem Kreis in Frage. Da ist z. B. ihr Ehemann Phil (William Fichtner), ein dummer, verweichlichter und unterdrückter Jasager, von dem vorerst niemand ahnt, wie faustdick er es hinter den Ohren hat. Phil unterhält ein rein sexuelles Verhältnis zum Dorf-Vamp Rona (Jamie Lee Curtis). Rona vögelt gleichzeitig auch mit seinem Sohn Jeff (Marcus Thomas) herum, der wiederum eine Gartenpflegefirma mit dem hübschen Bobby (Casey Affleck) betreibt, wo er sich aber hauptsächlich als geschäftsschädigender Nichtsnutz erweist. Bobby aber ist verlobt mit Ellen (Neve Campbell), der Tochter von Chief Rash. Und all diese Leute machen sich das Leben gegenseitig schwer - auch wenn mit Mona die stärkste Triebfeder in diesem Sozialgefüge aus Abneigung, Neid und Langeweile aus dem Weg geräumt wäre...

Der seit der TV-Soap-Opera "The Sopranos" als Meister des schwarzen Humors bekannte Nick Gomez inszeniert sein Kino-Regiedebüt in Rückblenden und mit zahlreichen überraschenden Wendungen. Seine in bester Redneck-Manier entworfenen und gestylten Charaktere amüsieren schon alleine durch ihr Auftreten, und die witzigen, zynischen Dialoge geben der hochkarätigen Besetzung reichlich Gelegenheit, ihr Bestes zu zeigen. "Der Fall Mona" ist kein Meisterwerk, bei dem man sich vor Lachen schüttelt - aber ein überaus gelungener "kleiner" Krimi, der der sozialen Realität im Low-Life-Kleinstadtleben der USA alle Ehre macht.

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