Schluß mit lästigen Insekten

Nach der mäßigen Wiedergeburt Godzillas im Jahre 2000 haben die japanischen Filmstudios Toho mit "Godzilla vs. Megaguirus" Film Nr. 24 der Serie abgeliefert. Aber trotz gelungener Performance füllte die grüne Atomechse nicht die Kinosäle Nippons. Schade, denn es handelt sich um einen der besten Filme in der nunmehr 47jährigen Monsterstory.

Wieder einmal sind Wissenschaftler mittels mißglückter Experimente für die Entstehung eines neuen Monsters verantwortlich: Megaguirus - ein widerliches Libelleninsekt im Hochhausformat, ausgerüstet mit Ultraschallantrieb und einem Heißhunger auf Styroporbauten. Und wenn es dampft und kracht in Tokio, ist natürlich Freund Godzilla auch gleich zur Stelle, um in all dem Chaos noch ein Schäuferl nachzulegen.

Zwischendurch gibt es eine kleine Rahmenhandlung mit militärisch gedrillten Teenie-Idolen und hübschen japanischen Girlies, die auch einem kleinen Ritt auf Big Godzilla nicht abgeneigt sind. Weiters wären da noch Schwarze Löcher, skurrile Flugkörper und High-tech-Waffen, die - wie wir wissen - noch nie ein profundes Mittel im Kampf gegen aggressive Gummiechsen waren.

"Godzilla vs. Megaguirus" bringt demnach wirklich alles, um das Herz des Godzilla-Fans höher schlagen zu lassen: tolle Special-FX, handgemacht oder per Computer, wildes Gerangel und Geprügel, Spielzeugpanzer und Gummiflugzeuge und natürlich jede Menge Feuerspucken.

Erinnert das neue Monster Megaguirus streckenweise an Battra ("Godzilla vs. Mothra", 1992), kann man das Design dennoch als durchaus gelungen bezeichnen, wenn auch manche der Flugaufnahmen wieder einmal die Grenzen der japanischen FX-Kunst aufzeigen. Godzilla hat das gleiche Outfit wie in "Godzilla 2000" - ein wenig abgespeckt, aber immer noch böse und wild.

Verwunderlich ist nur, daß einer der gelungensten Godzilla-Filme sich in Asien als Flop erwies. Die Produzenten reagierten sofort, und so wurde für "Godzilla: Battle on Fire - The Big Monster Fight" (Film Nr. 25, Kinostart 15. 12. 2001) Regisseur Shusuke Kaneko verpflichtet, der bereits mit den letzten "Gamera"-Filmen und Horrorstreifen wie z. B. "Crossfire" sein Talent unter Beweis stellen durfte. Mit von der nächsten Monsterparty sind übrigens wieder Godzillas alte Freunde: Baragon, King Ghidrah und Mothra. Armes Tokio.

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