Sinnlose Zeitvergeudung

Man hätte sich von "Lara Croft: Tomb Raider" zumindest kurzweilige Unterhaltung, gute Spezialeffekte und rasante Action erwartet. Man bekommt aber genau gar nichts.

In einem riesigen Anwesen hinter den sieben Bergen, vollgestopft mit teuren Autos, scharfen Waffen und noch nicht erfundenem High-Tech, haust die passionierte Archäologin und Power-Frau Lara Croft (Angelina Jolie). Sie ist traurig, weil ihr Vater vor langer Zeit gestorben ist. Aber sie kann kämpfen und durch die Gegend hirschen wie ein 50-Kilo-Gummiball.

Auf der anderen Seite, in der großen Stadt, da treffen sich die bösen "Illuminaten". Sie wollen kurz und deutlich nur eines: die Weltherrschaft. Dabei helfen soll ein altes Artefakt, mit dem sich die Zeit kontrollieren läßt. Deshalb hat der tote Croft-Papi (Jon Voight), einst selbst ein Illuminat, seiner Tochter eine große Aufgabe hinterlassen. Sie muß mit allen Mitteln verhindern, daß die Verschwörer das Artefakt in die Hände kriegen.

Kurz noch ein paar Worte zum Artefakt: Es wurde von einer alten Kultur gebaut, dann wurde seine Macht mißbraucht, also zerbrach man es in zwei Teile und versteckte diese an zwei Schauplätzen (Angkor Wat und ein Meteoritenkrater im ewigen Eis). Um sie wiederzufinden und zu vereinen, braucht man einen Schlüssel.

Lara Croft findet diesen Schlüssel in ihrem Anwesen. Was für ein Glück, denn damit ist ihre Aufgabe erfüllt. Sie bräuchte mit ihren Siebenmeilenstiefelchen nur ein paarmal heftig draufzusteigen, um Blechmüll daraus zu machen, und das Artefakt wäre für immer verloren. Film aus.

Schön wär´s. Aber es kommt anders: Lara hetzt dem Artefakt hinterher, sorgt dafür, daß es wieder instandgesetzt wird, und zerstört es erst dann - damit sich die Illuminaten ein bisserl ärgern.

Die extrem dünne Story von "Lara Croft: Tomb Raider" ist mit sinnlosen Action- und lähmenden Dialogszenen aufgefettet, die man in dieser Flachheit noch nicht gesehen hat. Der Film ist weder spannend noch lustig. Die Kulissen sind mickrig, die Stunts, bei denen sich Frau Jolie allzuoft wichtiggemacht hat, sind lahm, die Spezialeffekte unaufregend, die Fehler und Ungereimtheiten in der Story haarsträubend.

Es handelt sich um ein Paradebeispiel für einen Un-Film, und die Hauptrolle spielt dementsprechend die überschätzteste Un-Schauspielerin unserer Tage. Angelina Jolie hat mit Lara Croft nicht mehr gemeinsam als das Silikon, das in ihren Lippen und Titten steckt. Die Ausdruckskraft Mimik ist wie immer gleich null. Daß ihre Hüften - im extremen Gegenteil zur wirklichen Lara Croft - jenen eines jungen Buben gleichen, ist dann auch nur noch wurscht. Ein todlangweiliges Schrecknis von einem hingeklecksten Film wird einem da serviert; für die Enttäuschung, die eingefleischten Fans der fünf Computergames bevorsteht, lassen sich kaum Worte finden. Nichts, was die Spiele so reizvoll machte, ist in diesem Film enthalten. Er ist einfach nur sinnlos und fad.

Angelina Jolie hat einen Oscar bekommen. Das war schon immer nur zum Lachen und zeigt, wo dem gemeinen Filmkritiker der Sabber herausläuft. Einfach erbärmlich. Aber zumindest ihre plastischen Investitionen haben sich gelohnt: Das, worum man sie nämlich wirklich beneiden kann, befindet sich auf ihrem Bankkonto. Und wenn es einen Gott gibt (was, wie wir wissen, nicht der Fall sein kann), dann darf sich Frau Jolly demnächst über eine weitere Auszeichnung freuen: die goldene Himbeere.

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