Seifenblasen und Schleimknödel

Eine Sci-Fi-Horror-Komödie von Ivan Reitman ("Ghostbusters") schürt verständlicherweise hohe Erwartungen, aber die werden mit "Evolution" leider allesamt enttäuscht.

In der Wüste von Arizona übt der dümmliche Feuerwehr-Aspirant Wayne (Seann William Scott) gerade den Ernstfall, als sich ein riesiger Meteorit ein paar Meter neben ihm in den Sandboden bohrt und dabei sein Auto zerstört. Tags darauf finden sich die beiden an der Schule der nächstgelegenen Kleinstadt tätigen Lehrer und Forscher Ira Kane (David Duchovny) und Harry Block (Orlando Jones) bei der Einschlagstelle ein. Sie nehmen Proben eines vom Meteoriten ausgeschwitzten Schleims, in dem Ira im Labor seltsame einzellige Lebewesen entdeckt, die sich in besorgniserregender Geschwindigkeit vermehren. Iras Fund ist bedrohlicher, als er aussieht: Die Alien-Einzeller entwickeln sich nämlich schneller als der Hautkrebs in Neuseeland. Eine Evolution im Sekundentakt bahnt sich hier an: Gerade waren sie noch Einzeller, im nächsten Moment haben sie sich bereits zu Plattwürmern weiterentwickelt.

Eine derartige Entdeckung kann nicht lange geheim bleiben, und im Handumdrehen ist die Meteoritenfundstelle vom Militär abgeriegelt. Der Meteorit hat sich durch den Sandboden in ein weitläufiges Höhlensystem gebohrt - und rings um ihn herum beginnen seltsame Pilze, Pflanzen und wenig später absurd-skurrile Lebensformen aller Art zu sprießen. Ira und Harry wollen natürlich weiterforschen, aber die anwesenden Generäle verbieten dies auf Empfehlung der tolpatschigen Militär-Wissenschaftlerin Allison Reed (Julianne Moore). Während man noch darüber streitet, wer nun woran forschen darf und was zuerst gesehen hat, tauchen in der Stadt immer neue, noch weiter entwickelte Monster auf, und die ersten Menschen werden angegriffen.

Die Monster haben einen entscheidenden Nachteil: sie vertragen keinen Sauerstoff. Aber schon bald treten die ersten Saurier auf, die auch dieses Problem wegevolutioniert haben. Nun ist Waffengewalt gefragt. Ira, Harry, Wayne und schließlich auch Allison schließen sich zur Rettung der Welt zusammen. Während das Militär unter dem selbstgerechten Auge des Gouverneurs (Dan "Fettbacke" Aykroyd) genau das Falsche tut, finden die Wissenschaftler heraus, daß nur Shampoo der Marke "Head & Shoulders" das Alien-Getier austreiben kann...

Der Trailer sah vielversprechend aus, doch die Monsteranimationen von ILM (Industrial Light & Magics) sind unterm Strich das einzig Sehenswerte an diesem Film. Die Story ist nämlich praktisch nicht vorhanden, und die Schauspieler sind so desinteressiert, daß man ihre fehlende Motivation direkt spüren kann. Am besten bzw. witzigsten sind noch Orlando Jones und Seann William Scott, aber auch der - ein eigentlich immer witziges Nachwuchstalent - hat es schwer.

Das Problem ist das Drehbuch: Es leidet unter extremem Pointenmangel, birgt nicht einmal ein paar Schmunzler und schafft es zu keinem Zeitpunkt, in Fahrt zu kommen. So ist man denn gelangweilt bis uninteressiert und verläßt das Kino mit dem Gefühl, einen so richtig mißlungenen Film gesehen zu haben.

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