Polyphonie des 15. Jahrhunderts

Drei Messen des bisher leider nur Insidern bekannten Komponisten Johannes Ockeghem (1420-1497) liegen nun auf CD vor. Sie sind es wert, "entdeckt" zu werden.

Der in Ost-Flandern geborene Ockeghem war im Laufe seines ereignisreichen Lebens auch erster Kapellmeister des französischen Hofes unter Charles VII., Louis XI. und Charles VIII.

Die erste seiner auf diesem Album vorgestellten Messen ist die "Missa Sina nomine à 5". Sie ist noch die einfachste - ähnlich einer Missa brevis -, bei der die Polyphonie noch am wenigsten hörbar ist. Die beiden anderen Messen, nämlich die "Missa Cuiusvis toni à 4" und die "Missa Fors seulement à 5", sind da schon wesentlich schwieriger: hier ist die komplexe Polyphonie klar hörbar, wobei manchmal die Chromatik (Halbtonschritte) so stark durchbricht, daß fast "Tristan"-Anklänge hörbar werden.

Gesungen sind alle drei Messen a-capella von der Capella Alamire, einem amerikanischen Ensemble unter der Leitung von Peter Urquhart. Dieses Ensemble besteht aus höchstens 19 Mitwirkenden, die aber die Klangfinesse eines großen Chores produzieren können.

Für Freunde alter Musik ist diese CD ein Muß!

Zur Zeit liegen noch keine Kommentare vor.