Ein Rossini-Feuerwerk

Riccardo Chailly packte die Gelegenheit namens Cecilia Bartoli am Schopf, ging mit dem italienischen Stimmwunder ins Aufnahmestudio und spielte Gioachino Rossinis "Il Turco in Italia" ein.

Was den Dirigenten und den Gesangsstar betrifft, ist die Aufnahme dieses Werkes auch hervorragend gelungen - nur der Rest kann nicht annhähernd so überzeugen. Für Chailly handelt es sich übrigens schon um den zweiten Ausflug zu dieser Rossini-Oper: vor etwa zehn Jahren spielte er "Il Turco in Italia" bereits (mit Marilyn Horne und Samuel Ramey) für die CBS ein.

Bartoli darf als würdige Nachfolgerin der Horne bezeichnet werden. Der Mangel an weiteren Sängerpersönlichkeiten ist auf der Aufnahme leider nur allzu traurig hörbar. Das Rossini-Feuer Chaillys und die pointierten und klaren Koloraturen Bartolis können diesen Mangel aber weitgehend ausgleichen. Sie perlen sich von Nummer zu Nummer in die beiden Finali.

Dieses humoreske Liebesabenteuer ist zwar ganz nett, aber deswegen noch lange nicht fesselnd - besser, man betrachtet es als szenisches Oratorium. Obwohl das Werk einige dramaturgische Schwächen hat, ist es eine wahre Freude, Chailly und Bartoli dabei zuzuhören, wie sie trotz des Umfelds keine Langeweile aufkommen lassen.

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