Rätselhafte Welten

Im Zentrum des Universums liegt die künstliche Welt Anachronox. Einst von Aliens erschaffen, wurde der Planet durch eine Reihe von Katastrophen ins Elend gestürzt und ist heute die Heimat von Dieben, Mördern und anderem Gesindel.

Der Spieler übernimmt in "Anachronox" die Rolle von Sylvester "Sly" Boots, einem heruntergekommenen Privatdetektiv". Dieser wird von einem mysteriösen Fremden angeheuert, um ein bißchen in den seltsamen Ruinen des Planeten herumzustöbern. Im Laufe des Spiels entwickelt sich aus dieser einfachen Mission ein spannendes Abenteuer, in dem es herauszufinden gilt, wer oder was das Universum zerstören will. Es stellt sich heraus, daß nur Sly imstande ist, die drohende Katastrophe aufzuhalten.

Damit er nicht ganz allein auf sich gestellt ist, gesellen sich im Laufe des Abenteuers insgesamt sechs Verbündete dazu - darunter z. B. PAL-18, ein androider Butler, und Stiletto Anyway, eine Freundin von Sly aus alten Söldnerzeiten.

"Anachronox" ist ein Rollenspiel, das sich weniger an den berüchtigten 200-Stunden-Giganten wie "Baldur´s Gate 2" orientiert, sondern sich die japanischen Konsolen-RPGs à la "Final Fantasy" zum Vorbild genommen hat. Daher ist auch die Story nicht so frei wie bei vielen anderen PC-Spielen, sondern eher linear, und bewegt sich in strikten Bahnen, die der Spieler nicht verlassen kann.

Graphisch basiert das Spiel aus dem Hause Ion Storm auf der alten "Quake II"-Engine. Dies ist auch schon der größte Nachteil von "Anachronox", denn das Spiel sieht einfach nach Ende 90er Jahre aus. Die Charaktermodelle sind mit lächerlich wenigen Polygonen gemacht und wirken klotzig, klobig und unsauber. Auch die Animationen leiden sehr unter der veralteten Engine, aus der die Designer allerdings auch wirklich das letzte Quentchen Leistung herausgekitzelt haben. Im Gegensatz zu den Figuren sehen die Hintergründe sehr nett, klar und sauber aus und bewegen sich durchaus im oberen Mittelfeld der heutigen Spielgraphiken.

"Anachronox" hat neben der teilweise miserablen Graphik auch noch einen kleinen Schönheitsfehler, der den Spielspaß zunächst einmal in den Keller rasseln läßt. Die ersten vier, fünf Stunden tut sich in dem Spiel nämlich gar nichts. Man rennt planlos von einem Ort zum anderen, und das monotone Mausgeklicke wird nur selten von einer Zwischensequenz unterbrochen. Erst wenn man den stinklangweiligen Anfang hinter sich hat und tiefer in die Story eindringt, entwickelt sich eine interessante Story, die dann auch auf anderen Planeten weitergeht. Ob der Durchschnittsspieler allerdings solange warten möchte, darf bezweifelt werden.

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