Impotent

Also, ehrlich: Selten sowas Langweiliges gespielt! Nach all den positiven Überraschungen, die man bei "Necronomicon" erleben durfte, herrscht nun bei Casanovas Ausflügen maßlose Enttäuschung.

Gott sei Dank ist der legendäre Frauenheld schon lange tot, denn sonst wäre man beim Hersteller Arxel Tribe wegen dieses Spiels wohl mit einigen Klagen wegen schwerer Rufschädigung konfrontiert worden. Jede Hoffnung, die spannenden, romantischen Abenteuer von Casanova nachspielen zu können, wird hier nämlich bereits innerhalb der ersten 15 Minuten brutal gemeuchelt.

Wie gesagt - der Spieler übernimmt die Kontrolle über den legendären Frauenhelden Casanova. Doch anstatt die reichen Stadtfräuleins zu betören, verbringt man die meiste Zeit damit, von einem Ort zum anderen zu hirschen und kleine Aufgaben für irgendwelche debilen Adeligen zu erledigen. Dazwischen hat man immer wieder kleine Minigames zu überwinden, in denen man sich z. B. als Seiltänzer oder als Armbrustschütze betätigt.

Der größte Teil der Action kommt in Form unzähliger Fechtduelle daher, die man aufgrund jeder noch so irrelevanten Kleinigkeit austragen muß. Am Anfang des Spiels erlernt man die hohe Kunst des Degenkreuzens in der Duellschule. Schon nach wenigen Duellen ist man ein brutaler Mörder. Die schwachsinnige Steuerung sorgt maximal dafür, daß die eigene Maus den Geist aufgibt, bevor der Gegner endlich ins Gras beißt. Unterstützt wird dieses Manko von einer geradezu unterirdischen Kameraführung, die jegliche Übersicht unmöglich macht.

Aber halt, da fehlt doch noch was? Duelle sind ja schön und gut, doch der gute Casanova war doch angeblich ein ziemlich begabter Verführer, oder? Tja, dieses Feature wurde von Arxel Tribe ganz raffiniert eingebaut. Ab und zu stolpert man über ein hübsches Fräulein und darf dann mittels mehrerer Antwortmöglichkeiten versuchen, die Dame mit zärtlichen, leidenschaftlichen oder ironischen Antworten zu beeindrucken. In einem ansonsten hundsmiserablen Spiel sorgt dies wenigstens für humorvolle Abwechslung. Aber garantiert nicht freiwillig...

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