Lahme Ente

Einen guten Actiontitel zu programmieren, ist nicht jedermanns Sache. Oft mißlingt die Gratwanderung zwischen atemberaubender Action und elendsfaden Ballerorgien. Bei "City Crisis" wird das Fehlen jeglicher Story noch durch technische Unzulänglichkeiten unterstrichen - das Resultat ist einer der schlechteren Genre-Vertreter der letzten Monate.

"City Crisis" bietet drei erbärmlich schwache Spielmodi: "Time Attack", "Training" und den "Mission Mode". Die beiden ersten erklären sich von selbst, in letzterem kann der Spieler aus drei verschiedenen Missionstypen auswählen. In den "Rescue Missions" hat man die Aufgabe, verschiedene Feuer in der Stadt zu löschen und dabei so viele Menschen wie möglich aus ihren mißlichen Lagen zu retten. Als Unterstützungseinheit für die Polizei findet man sich im "Chase Modus" wieder. Hier übernimmt man aus der Luft die Verfolgung diverser Straftäter, wobei das Ziel darin besteht, die schweren Jungs solange wie möglich im Suchscheinwerfer zu halten. Die "Final Mission" ist, wie der Name schon vermuten läßt, die letzte Mission des Spiels und präsentiert sich als eine Mischung aus den ersten beiden Varianten.

Gerade in den letzten Wochen hat die PS2 mit Titeln wie "Onimusha Warlords" (siehe EVOLVER-Rezension), "Gran Turismo 3 A-spec" (siehe EVOLVER-Rezension) und "Flucht von Monkey Island" (siehe EVOLVER-Rezension) gezeigt, welche Power in ihr steckt. Leider kann "City Crisis" mit den obengenannten Titeln nicht im entferntesten mithalten und bietet einen graphisch scheußlichen Eindruck. Das Spiel wird von schlimmen Anfällen aus Interlace-Flackern und Pop-ups geplagt; dazu kommen häßliche Klötze mit pixeligen Texturen, die offensichtlich die Häuser der Großstadt darstellen sollen. Weniger ein Problem der Graphik als der Spielbarkeit ist die Kamera-instellung, die sich fast das gesamte Spiel hindurch nahezu genau über dem eigenen Heli befindet. Dies hat zur Folge, daß die Höhe der einzelnen Gebäude kaum abschätzbar wird und man immer wieder unvermutet in eine Häuserwand donnert.

Auch die graphischen und akustischen Effekte von "City Crisis" lassen eher auf ein PSOne-Spiel schließen, statt die Graphik-Power der NextGen-Konsolen auch nur anzudeuten. Der Sound ist monoton und einfallslos; selbst die einfachsten Effekte, wie z. B. das Geräusch der Rotorblätter, klingen dumpf, kraftlos und schwächlich. Nicht viel besser sind die Spezialeffekte wie Wasser oder Feuer, die meist nur aus häßlichen Texturen und lieblosen Animationen bestehen.

Selbst die hartgesottensten Helifreaks, die mangels Alternativen mit "City Crisis" liebäugeln, sollten von diesem Spiel die Finger lassen. Das Game ist kurz, langweilig und nicht einmal die Leihgebühr in der örtlichen Videothek wert.

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