Fortsetzung...

Ein wirklich stimmiges "Look & Feel" einer Website der 22 Top Agenturen konnten wir nicht entdecken - mit einer schönen Ausnahme: Antwerpes & Partner. Die Site-Struktur dieser Firma ist klar und simpel, funktioniert von links nach rechts und enthält von allem etwas, aber nicht zu viel. Sprachlich bewegen wir uns hier auf einem angenehm schlichten Niveau, und vor allem wurden die Übersetzungen ins "richtige Leben" nicht vergessen: "Und wir wären keine echten Medianauten, wenn wir vor lauter Pixeln die 'klassischen' Medien vergessen würden." So können wir beispielsweise die Imagebroschüre nicht nur runterladen, sondern auch einfach mit der Post anfordern. "Wir wollten nicht mit einer kreuzlangweiligen Flash-Blur-Ästhetik im Mainstream landen", erklärt Frank Antwerpes, "sondern mit unseren Medianauten-Icons etwas Eigenständiges schaffen. Und das Netz gibt uns recht: Unsere Icons wurden bereits vielfach geklaut. Das kann man von Kabels braunen Klötzchen sicher nicht sagen...:-)" Hier läßt sich einfach spüren, daß sich hinter dem Orange und den kleinen lustigen Männchen der Website etwas verbirgt, das es noch zu entdecken gilt - im richtigen Leben. Mit denen, haben wir das Gefühl, könnte es sich lohnen, einmal zu reden. Was hier gelingt, bezeichnet Kevin Kelly, der Herausgeber von WIRED, so: "Die Netzwerkwirtschaft beginnt mit Chips und endet mit Vertrauen."

Neben dem Umgang mit Sprache, Wörtern und stimmigen Begriffen scheint in den Multimedia-Agenturen auch der mit Technologie nicht sehr beliebt zu sein. Ja, die Performance stimmt meistens. Aber in den seltensten Fällen fanden wir Hinweise, für welche Bildschirmauflösung die Site bestimmt ist, welcher Browser bevorzugt wird und besonders, welche Systemerweiterungen oder Applikationen benötigt werden (Java, Shockwave, Flash, Quick Time, Acrobat Reader usw.), um mit der Site oder heruntergeladenen Dokumenten vernünftig umgehen zu können.

Gut wäre es ja, wenn man all dem keine Beachtung schenken müßte, weil die Sites auch auf älteren Rechnern mit älteren Konfigurationen und Browsern problemlos laufen. Tun sie aber nicht! Genau dies wäre, möchte man den größten Teil der Web-User nicht ausschließen, die eigentliche Aufgabe einer Unternehmens-Website. Doch ohne Java funktioniert überhaupt nichts, es wird geflasht, daß sich die ISDN-Leitung durchbiegt und der Rechner juchzt, und der Hinweis, daß ein angebotenes pdf-Dokument nur mit dem Acrobat Reader zu lesen sein wird (und wo man diesen kostenlos herunterladen kann), fehlt ganz und gar. Hier besteht fast überall Nacharbeitungsbedarf. Denn im Zweifel wird aus weniger Blinken auf der Site ein mehr an Kunde. "Technologisch", erklärt Helga Waterkotte hierzu, "müssen wir uns natürlich an einen relativ hohen Standard halten, weil in vielen Fällen ja auch die Kunden diese Leistungen fordern." Damit macht sie auch die Zwickmühle deutlich, in der die Agenturen oft sitzen.

Doch wenn schon fett geflasht wird, wenn man schon richtig damit angeben will, was für ein toller Design-Hecht da am Werk ist (und für den Kunden sein könnte), dann empfehlen wir als Vorbild einen Klick hierhin: http://www.balthaser.com - und etwas Geduld. Bitte nicht vergessen, die Lautsprecher oder den Ton einzuschalten!

Getestet wurde mit einem Power Macintosh G3 und ISDN-Internet-Zugang. Verwendete Browser: Netscape Communicator 4.05, englische Version, und Internet Explorer 4.5, Macintosh-Version, deutsch.



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