Platten_Sofaplanet - Power to the Poeble

Gerettet

Zweiter Versuch für alle! Nach drei Jahren Pause schrammeln sie auf ihren Gitarren, wie es immer sein sollte. Ohne Sommerhit auf MTVVIVA, aber mit vielen kleinen Hits.    18.09.2004

Sofaplanet haben einen schlechten Ruf zu verlieren. Das wissen Sven, Gotti und Jan auch - und zwinkern grinsend. Nach ihrem Debütalbum "Sternzahl unendlich" von 2001 und der "Liebficken"-Odyssee ist nun ihr zweites Album "Power to the Poeble" erschienen. Leider hängt ihnen auch 2004 ihr kommerzieller Hit von damals hinterher.

Das Grinsen kann aber ruhig richtig breit werden, denn die drei Jahre, in denen man von Sofaplanet praktisch nichts gehört hat, waren eine gute Entscheidung - damit die Jungs das, was sie sich angetan haben, auch überleben konnten. Und sie leben, kräftiger und stärker denn je. Sie haben sich als Band wiedergefunden und wissen, was sie wollen. Mit "Power to the Peoble" werden sie wohl ihren schlechten Ruf ablegen können, denn sie haben sich weiterentwickelt, klingen frisch und wurden hervorragend von Steve Cooper (Muse, Supergrass) produziert.

Es geht um die alltäglichen Probleme - und das äußerst intelligent verpackt. Mit der Single "Das Ultimative" wird die Platte druckvoll eröffnet. "Nichts und niemand" und "Rücksichtslos die Welt zusammen" sind ebensolche Kracher. Sie reißen mit, sind wütend und fast schon Punk. Ruhiger wird es auch, wenn dann die Balladen berühren, melancholisch klingen und verzaubern. "Ich wäre gerne so" etwa ist wohl einer der schönsten, traurigsten deutschen Popsongs seit langer Zeit.

"Power to the Poeble" ist ein Album zwischen Verzweiflung und Weitermachen. Der letzte Track "Abschaum des Universums" bringt es auf den Punkt: "Und wenn du glaubst, daß Du einsam bist, dann glaub Dir nicht."

 

Michaela Haegele

Sofaplanet - Power to the Poeble

ØØØ 1/2


Wannsee/edel

(D/23. 8. 2004)

 

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