Chris Clark - Empty the Bones of You
ØØØØ
Warp Records/Musica (GB 2003)
Wiz-Kids gibt es auf diesem Planeten reichlich, aber nicht jedes veröffentlicht auf renommierten Elektronik-Kult-Labels wie Warp. 30.10.2003
Wenn es jemals irgendwem gelungen ist, den typisch Aphexschen 90er-Jahre-Sound weiter zu verfeinern und zu raffinieren, dann Chris Clark. Daß jedoch manche Arrangements und Sound-Sets seiner letzten EP "Ceramics Is the Bomb" ganz simpel und einfach per "drag & drop" in neue Tracks hinübergeschupft wurden, wohlweislich unter Verwendung eines anderen James, erweckt aber den Eindruck, als hätte man einen ohnehin bereits bestens bekannten Nudelteig noch weiter ausgewalzt.
Und auch in der Kürze liegt nicht immer die Würze. Soundscapes wie das grandiose "Gavel Obliterated", das vor allem durch sein frei fließendes Morphing besticht, enden genau dort, wo sie interessant werden. Immer dann, wenn man endlich in Clarks Balsam aus dunklen Texturen, samtigen Drones und schier endlosen Hallräumen zu versinken droht, treibt die Leerrille schon zur nächsten Nummer.
Dabei wirkt vieles unausgegoren und zerhackt. Hoch anzurechnen ist Clark allerdings, daß bei "Empty the Bones of You" auf die früher allzu oft verwendeten Guitar-Cut-up-Outbursts verzichtet wurde - vielleicht, um das Album einer breiteren Hörgemeinde schmackhaft zu machen.
Daher: Empfehlung, aber nicht ohne Abstriche. Clark fehlt offenbar noch die Geduld, die notwendig wäre, um wirklich unvergeßliche Klassiker zu erschaffen (wie z. B. "On" von Aphex Twin). Immerhin entfaltet sich das "3D-Stereo-total"-Environment aber nicht nur auf Kopfhörern, sondern auf jedem halbwegs richtig aufgestellten Hi-Fi-Set. Ziemlich irre!
Chris Clark - Empty the Bones of You
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Warp Records/Musica (GB 2003)
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