Fibla - Lent
ØØØØ 1/2
spa.RK Records/Dense (Spanien 2003)
Im (besonders in der Vorweihnachtszeit) unüberschaubaren "Global Pool" elektronischer Veröffentlichungen tauchen ab und zu echte Überraschungen auf, und zwar ganz ohne Medienhype... 16.12.2003
Vicent Fiblas achter (ja, tatsächlich!) Longplayer ist ein Paradebeispiel aktueller, post-Autechrescher Kompositionskunst. Ein ordentlicher Schuß Ambience, reichlich Knisperknasper aus dem Rechner und immer wieder meditative, mäandernde Motive. Irgendwo zwischen Phonem, Arovane und Yunx Productions steuert Fibla seinen melodischen Kurs direkt in unsere Ganglien. "Lent" vermischt Rauhes mit Glattem, ein gewisser Hang zur Nachdenklichkeit läßt sich auch hier nicht abstreiten.
Barcelona, die Stadt Gaudis und Schmelztiegel vieler Kulturen, scheint für Electronica ein ähnlich guter Nährboden zu sein wie Berlin. Denn ganz allein und ohne Trara hat Mr. Fibla dortselbst auch noch ein eigenes Label gegründet und die Spielwiese transeuropäischer Frickler damit um ein weiteres nicht unbeträchtliches Gebiet erweitert. Daß die iberische Halbinsel mehr als abweisende Steinhaufen und barbarische Tierkämpfe bieten kann, versteht sich spätestens seit den "Sonar"-Festivals von selbst. Vicent Fiblas Musik schwingt träumerisch in den lauen Abend und prägt sich dank ihrer unaufdringlichen Eleganz und der kontemplativen Layer nachhaltig ein. Empfehlung.
Das Wiedersehen mit Bayerns Besten gerät auf deren sechstem Album zu einer sanften und melancholischen Reise ins Innere.
Die Ambient-Dub-Veteranen geben ein starkes Lebenszeichen von sich. Ihr vor einem Jahr exklusiv für den japanischen Markt erschienenes Album ist nun weltweit erhältlich.
Das mehr als zehn Jahre erwartete dritte Album des nach einer englischen Hafenstadt benannten Trios bietet alles mögliche - nur nicht das, was sich der ausgehungerte Fan erwartet hat ...
Trent Reznors neues Werk besteht aus 36 Instrumental-Songs, die über das Internet vertrieben werden. Trotz fehlenden Gesangs hört man deutlich, wer da an den Reglern saß.
Die Gründerväter des Gothic-Rock präsentieren nach 25 Jahren Pause ihr fünftes Studioalbum "Go Away White". Ernst Meyer begibt sich zu diesem Anlaß auf Zeitreise.
Zwischenstation Zugänglichkeit? Der neunte Longplayer der Herren Booth und Brown ist in 20 Sound-Miniaturen gegliedert, die man guten Gewissens Popsongs nennen könnte. Na ja, zumindest fast ...
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