Gescom - Iss:sa
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Skam Records (GB 2003)
Wenn selbst Avantgardisten wie Autechre für ihre "abseitigeren" musikalischen Ideen ein Band-Nebenprojekt brauchen, dann erwarten den Hörer hier garantiert einige musikalische - und optische - Überraschungen. 12.05.2003
Fast zehn Jahre ist es nun her, daß die Herren Booth und Brown (alias Autechre) ihr eigenes Label Skam gegründet haben. Unter ihrem Alter ego Gescom veröffentlichten sie auch gleich eine tolle EP, und bald war zu erkennen, daß Autechre neben ihrem "offiziellen" und strengen High-Tech-Guru-Image eine private Spielwiese brauchen, auf der sie konsequent ihre ganz eigenen Ideen umsetzen können. Gescoms recht technoide Experimente (unvergessen: "Keynell") trafen später auf besten englischen Dub-House. Zu den besten Skam-Acts zählen Knopferldreher wie Freeform, Alder&Elius oder Push Button Objects. Ganz oben auf der Liste steht nunmehr freilich Gescoms neues Werk, das nach fünf Jahren Pause das Licht der Welt erblickt.
"Iss:sa", ein saftiger 4-Tracker, ist unerhört abwechslungsreich und jongliert mit den gerade aktuellen Trends von Broken Beat über Dead Tech bis hin zu Hiphop- und 2-Step-Schnippeleien. Die Jungs erleben zur Zeit eine luzide Phase. Selbstredend ist das Mastering knochentrocken und der Baß knusper-kernig wie seit langem nicht mehr. Die Kostbarkeit ist zur Zeit nur auf Vinyl erhältlich; laut Plattenfirma soll jedoch am 15. Mai eine CD ins Verkaufsregal gelangen.
Das Cover-Artwork ist ein potenter Bastard aus "Alien" und "Dune". So etwas Schönes haben wir seit "on" (Aphex Twin) nicht mehr gesehen: organisch und mineralisch zugleich. Ein schneckenförmiges Raumschiff. Wir gehen an Bord - und hinter uns Sand. Eine Wüste in mattem Gelb. Besondere Empfehlung!
Gescom - Iss:sa
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Skam Records (GB 2003)
Das Wiedersehen mit Bayerns Besten gerät auf deren sechstem Album zu einer sanften und melancholischen Reise ins Innere.
Die Ambient-Dub-Veteranen geben ein starkes Lebenszeichen von sich. Ihr vor einem Jahr exklusiv für den japanischen Markt erschienenes Album ist nun weltweit erhältlich.
Das mehr als zehn Jahre erwartete dritte Album des nach einer englischen Hafenstadt benannten Trios bietet alles mögliche - nur nicht das, was sich der ausgehungerte Fan erwartet hat ...
Trent Reznors neues Werk besteht aus 36 Instrumental-Songs, die über das Internet vertrieben werden. Trotz fehlenden Gesangs hört man deutlich, wer da an den Reglern saß.
Die Gründerväter des Gothic-Rock präsentieren nach 25 Jahren Pause ihr fünftes Studioalbum "Go Away White". Ernst Meyer begibt sich zu diesem Anlaß auf Zeitreise.
Zwischenstation Zugänglichkeit? Der neunte Longplayer der Herren Booth und Brown ist in 20 Sound-Miniaturen gegliedert, die man guten Gewissens Popsongs nennen könnte. Na ja, zumindest fast ...
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