Gridlock - Engram (revised)
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Hymen/ant-zen (D 2002)
Die weite Welt der elektronischen Musik birgt immer neue Überraschungen - diesmal aus San Francisco, speziell für Europa aufbereitet. 23.09.2002
Wer das neue Mekka des IDM in Miami (schematic records) oder New York (Shad T. Scotts Isophlux) vermutet hat, sieht sich ob solcher Releases plötzlich vor eine unerwartete Vielfalt gestellt. Zwischen Autechres "Basscad", nachdenklicheren Passagen von Atom Heart und den schwingenden Synthies und Background-Noises der Electric Birds spannt sich eine weite Ebene - und die dürfen findige Klangarchitekten durchaus für sich in Anspruch nehmen.
Mike Wells und Mike Cadoo aus San Francisco gründeten Gridlock 1994, zwei Jahre nach Autechres Durchbruch. Dort aber, wo sich Autechre in abstrakte Atonalität verziehen, setzt Wells auf wohlplazierte Sound-Teppiche. Überhaupt wirken die Tracks homogener, weniger artifiziell und recht knautschig. Nach unzähligen Maxis, Sampler-Beiträgen und zwei Alben präsentiert Hymen nun eine speziell fürs europäische Publikum zusammengestellte LP. Als erstes geht die Preßqualität ins Ohr; es gibt eben noch Spezialisten, die ihre DATs auf 48.000 Hz formatieren. Das Anheben der Lautstärke sei bei dieser Referenzqualität wärmstens empfohlen. Und fettere Bässe haben Ihre Verstärker noch nie gespielt ...
Allein der zweite Track "364" rechtfertigt übrigens den Kauf des gesamten Albums. So nah an die kultisch verehrten Autechre kamen bisher nur vereinzelte Zufallstreffer wie z. B. Lexaunculpts "plus and minus miss c-bug" ("Cashier Escape Route"-Compilation). "Engram" bietet eine Fülle an guten Ideen - und manchmal darf´s auch spooky sein.
Das Wiedersehen mit Bayerns Besten gerät auf deren sechstem Album zu einer sanften und melancholischen Reise ins Innere.
Die Ambient-Dub-Veteranen geben ein starkes Lebenszeichen von sich. Ihr vor einem Jahr exklusiv für den japanischen Markt erschienenes Album ist nun weltweit erhältlich.
Das mehr als zehn Jahre erwartete dritte Album des nach einer englischen Hafenstadt benannten Trios bietet alles mögliche - nur nicht das, was sich der ausgehungerte Fan erwartet hat ...
Trent Reznors neues Werk besteht aus 36 Instrumental-Songs, die über das Internet vertrieben werden. Trotz fehlenden Gesangs hört man deutlich, wer da an den Reglern saß.
Die Gründerväter des Gothic-Rock präsentieren nach 25 Jahren Pause ihr fünftes Studioalbum "Go Away White". Ernst Meyer begibt sich zu diesem Anlaß auf Zeitreise.
Zwischenstation Zugänglichkeit? Der neunte Longplayer der Herren Booth und Brown ist in 20 Sound-Miniaturen gegliedert, die man guten Gewissens Popsongs nennen könnte. Na ja, zumindest fast ...
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