The Remote Viewer - Here I Go Again On My Own
ØØØØ
City Centre Offices (D 2002)
Es gibt Leute, die angeblich mittels parapsychologischer Kräfte im feindlichen Ausland spionieren können. Und ganz ähnliche Typen, die im Auftrag des Kapitals mittels Computer die eigenen Kollegen ausforschen. Und Elektroniker, die all das zu Klängen verarbeiten. Interessant. 23.12.2002
Häufig garantiert ein interessanter Band-Name interessante Musik. Ein "Remote Viewer" ist jemand, der mittels spezieller Netzwerk-Software direkt auf die Rechner einzelner Mitarbeiter zugreifen kann. Soll heißen: Der Remote Viewer ist ein unsichtbarer Dritter, ein unselbständiges Kontrollorgan der Konzernleitung.
"Here I Go Again On My Own" ist ein 1970er-Song von Whitesnake. Schwierig, zwischen diesen beiden sehr unterschiedlichen Themenkreisen eine Brücke zu schlagen ... Vielleicht geht das so: Wenn sich so ein "Remote Viewer" abnabelt, befände er sich danach auf eigenen Beinen?
Hoffentlich! Denn was Craig Tattersall und Andrew Johnson aus ihren Laptops quetschen, klingt nach viel und wenig zugleich. Es drängen sich ja förmlich Reminiszenzen an Hermann und Kleine/Ullrich Schnauß auf. Da all diese Interpreten ebenfalls auf dem Label City Centre Offices veröffentlichen, besteht die immanente Gefahr repetitiver Übersaturierung geneigter Hörer. Jedoch tut dies der Qualität des dargebotenen Materials keinen Abbruch. Wie selbstverständlich paßt dieses besinnliche Schunkeln mit den zarten Pianoklängen und den glockenhaften Atmosphären total in unsere Zeit - wie auch ins CCO-Labelprogramm.
Manche Stücke brauchen allerdings ein bißchen Eingewöhnungszeit und manche wiederum sind so platt, daß man sie nach zweimaligem Hören bereits innerlich abgehakt hat. Es wäre ratsam gewesen, an einigen der Arrangements etwas länger herumzutüfteln, um die - zugegeben angenehme - Homogenität zu brechen. Die sparsamen Gitarrensoli sind wirklich bezaubernd. Empfohlen somit für lange Winterabende bei offenem Kaminfeuer.
The Remote Viewer - Here I Go Again On My Own
ØØØØ
City Centre Offices (D 2002)
Das Wiedersehen mit Bayerns Besten gerät auf deren sechstem Album zu einer sanften und melancholischen Reise ins Innere.
Die Ambient-Dub-Veteranen geben ein starkes Lebenszeichen von sich. Ihr vor einem Jahr exklusiv für den japanischen Markt erschienenes Album ist nun weltweit erhältlich.
Das mehr als zehn Jahre erwartete dritte Album des nach einer englischen Hafenstadt benannten Trios bietet alles mögliche - nur nicht das, was sich der ausgehungerte Fan erwartet hat ...
Trent Reznors neues Werk besteht aus 36 Instrumental-Songs, die über das Internet vertrieben werden. Trotz fehlenden Gesangs hört man deutlich, wer da an den Reglern saß.
Die Gründerväter des Gothic-Rock präsentieren nach 25 Jahren Pause ihr fünftes Studioalbum "Go Away White". Ernst Meyer begibt sich zu diesem Anlaß auf Zeitreise.
Zwischenstation Zugänglichkeit? Der neunte Longplayer der Herren Booth und Brown ist in 20 Sound-Miniaturen gegliedert, die man guten Gewissens Popsongs nennen könnte. Na ja, zumindest fast ...
Kommentare_