Jacqueline Godany (Hg.) - Sintflut
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Bilder eines europäischen Hochsommers. Mit einem Essay von Michael Frank
Czernin-Verlag (Wien 2003)
Der europäische Hochwassersommer, dokumentiert in Photos, wie man sie in den Medien nicht zu sehen kriegt. Bald wird uns Klimaerwärmten das wie Nostalgie erscheinen. 12.05.2003
Wir erinnern uns - vor allem - an die ungeheure Printmedien-Gewalt, wie sie die Katastrophe schnell zu einem Hyper-Event hochstilisierte, in die Schlagzeilen pushte und zum Schluß letztlich alles in grell ausgeleuchteten Fernsehreportagen enden ließ. Fast hätte das Mediengetöse den Schreck übertönt.
Ziemlich genau ein Jahr nach der Flut (den Wassermassen, gebrochenen Dämmen und Obdachlosen) veröffentlicht Jacqueline Godany ein Bilderbuch der besonderen Art, in dem die Parole Überleben heißt. Wie tief der Schrecken damals in die Glieder gefahren ist, merkt man erst jetzt, ein Jahr danach, beim Betrachten der teilweise unveröffentlichten Dokumentaraufnahmen. Einmal mehr wird klar: Naturkräfte kennen keinen Wohlstand, kein West oder Ost, Nord oder Süd.
Godany, selbst Photographin, hat gute Arbeit geleistet und ihr ehrgeiziges, heikles Vorhaben, eine Auswahl aus den Arbeiten ihrer europäischen Kollegen zu erstellen, dabei die Kontinuität im Auge zu behalten und immer aufzupassen, daß auch nicht ein Gramm Hardcore durchsickert, bestens erfüllt.
Der authentisch-dokumentarische Bildband beschränkt sich auf S/W-Photos und gibt den Blick auf ein zerstörtes Europa frei, das wir fast schon vergessen hatten. Auf den zweiten Blick zeigt er, wie zeitgemäße Reportage-Photographie aussehen kann. In einem oberflächlichen Alltag, dem Dauerfeuer aus Bild-Collagen, Photoshop-Exzessen und monotoner Schädelparaden heimischer Wirtschaftstreibender ein seltsam, ja fast ruhig anmutendes Buch. Bravo!
Jacqueline Godany (Hg.) - Sintflut
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Bilder eines europäischen Hochsommers. Mit einem Essay von Michael Frank
Czernin-Verlag (Wien 2003)
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