Michael Mary - Die Glückslüge
ØØØ
Vom Glauben an die Machbarkeit des Lebens
Lübbe-Verlag (Bergisch Gladbach 2003)
Moderne Gurus versprechen Glück und Erfolg in jeder Lebenslage. In einem neuen Buch wird aufgezeigt, daß es sich dabei um reine Geschäftemacherei handelt. 30.10.2003
Peller "5 Lügen die Liebe betreffend" will der in Hamburg lebende Partnerschafts- und Persönlichkeitsberater Michael Mary mit "Die Glückslüge" nun einen weiteren nachschieben. Darin richtet sich der Autor vehement gegen "moderne Glücksgurus", die Gesundheit, Reichtum und Erfüllung in allen Lebenslagen versprechen. Wille zum Erfolg und das nötige Kleingeld genügen, um sich in Seminaren motivieren zu lassen.
Der etwas plakative Aufbau und die bisweilen polemisch/reißerische Argumentation, mit der Mary gegen die "Propheten des Machbarkeitswahns" vorgeht, entsprechen diesem Konzept. Dennoch ist Marys Feldzug gegen "Glückspriester" wie Ulrich Strunz, Bodo Schäfer, Dale Carnegie oder Jürgen Höller (der durch seine Inhaftierung für Schlagzeilen sorgte) durchaus lesenswert. Systematisch zerlegt er die populären Glückskonzepte und relativiert die menschliche Natur (wobei er sich meist auf die Erkenntnisse des Philosophen und Neurobiologen Gerhard Roth stützt, der aber in der Psychobranche aufgrund seiner oft einseitigen Interpretation von Experimenten auch nicht unumstritten ist). Nicht der Glückswunsch und die von Machbarkeits-Gurus eingeimpften guten Vorsätze seien für die Veränderung von Lebensumständen ausschlaggebend; vielmehr werde unser Verhalten zum größten Teil durch unser Unterbewußtsein gesteuert, wodurch eben nicht alles im Leben machbar sei. Ansatzweise geht Mary sogar über bloße "Guru-Kritik" hinaus und nimmt auch die Gestaltung der persönlichen Realität und die Entstehung von Realitätsbildern aufs Korn. Am Ende bleibt folgende These im Raum stehen: Irgendwie ist man für sein persönliches Glück zwar selber zuständig - aber nicht alles ist für jeden Menschen möglich. Wir sind von der Kindheit an programmierte Wesen, die über sich selbst nur mit Mühe hinauskönnen. Wer, außer Jürgen Höller und Konsorten, hat daran jemals gezweifelt?
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