Stories_Viennale 2004/Preview

Lektionen in Sachen Film

Letzte Woche lud Viennale-Direktor Hans Hurch in den Volksgarten-Pavillon, um einen ersten Einblick ins Programm des Filmfestivals zu gewähren. Florian Bruckner war dabei.    26.08.2004

Das bereits zum 42. Mal stattfindende "Vienna International Film Festival" findet heuer von 15. bis 27. Oktober statt. An den altbekannten Festival-Spielorten wird wieder ein gewohnt spannendes Programm ein zufriedenes Lächeln auf die Gesichter der Kinobesucher zaubern. So weit, so gut - aber ab diesem Jahr gibt es noch mehr zu sehen...

 

Alle Jahre wieder

 

Das Hauptprogramm der Viennale steht noch nicht komplett, man wartet wie jedes Jahr das Filmfestival von Venedig ab. Aber auch im Jahr 2004 sollen wieder rund 100 aktuelle Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt werden. Darunter finden sich Werke altbekannter Namen wie Jean-Luc Godard, Theo Angelopoulos oder Olivier Assayas, aber auch einer Reihe neuer Regisseure und Entdeckungen.

Ein besonderer Schwerpunkt der Viennale ist das Dokumentarfilmprogramm, das diesmal mit Arbeiten von Volker Koepp ("Dieses Jahr in Czernowitz"), Yoav Shamir ("Checkpoint") oder Mahnaz Afzaki ("The Ladies") aufwarten kann. Das Kurzfilmprogramm beinhaltet eine Sonderreihe mit Filmen des amerikanischen Filmemachers und Medienkünstlers Bill Morrison und einigen Filme von Agnès Varda.

 

Auch wieder dabei sind natürlich ...

 

... Tribute und Spezialprogramme. Diesmal wird der 80. Geburtstag der Hollywood-Schauspielerin Lauren Bacall gefeiert und rund ein Dutzend ihrer schönsten und wichtigsten Filme gezeigt. Weiters wird der Gründer des New Yorker Filmclub Cinema 16 mit einer Auswahl von rund 20 Kurz- und Langfilmen gewürdigt, denen er zu Geltung verholfen hat. Jean-Pierre Gorin wird mit einem Spezialprogramm vertreten sein, ebenso wie der japanische Filmemacher Koreeda Hirokazu.

Abschließend sei noch auf die Retrospektive "Die Früchte des Zorns und der Zärtlichkeit" hingewiesen, die in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Filmmuseum organisiert wird. Die Retrospektive zeigt eine vollständige Werkschau der Arbeiten von Danièle Huillet und Jean-Marie Straub. Huillet und Straub erklärten sich zudem bereit, für den zweiten Teil der Retrospektive rund zwei Dutzend Werke von John Ford auszuwählen, die ebenfalls gezeigt werden.

 

Alles bleibt anders

 

Unter dem Titel "Propositions" führt die Viennale dieses Jahr eine neue Programmschiene ein. Dieses kleine "Festival im Festival" beinhaltet zwölf ausgewählte Filme aus diversen Genres, von denen jeweils einer pro Festival-Tag an einem Abendtermin gezeigt wird. Bei einigen handelt es sich um Entdeckungen, die bei anderen Filmfestivals gemacht wurden; andere wiederum werden ihre internationale Premiere in Wien erleben. Im Programm finden sich unterschiedlichste Filme wie "13 Lakes" (James Benning), "Waiting Room" (Zeki Demirkubuz) oder "Soap Opera" (Wu Ershan).

Eine weitere Neuerung stellt die Einführung der Veranstaltungsfolge "Working Class" dar. Dabei handelt es sich um drei bis vier "film lectures", die in diesem Jahr vom französisch-amerikanischen Filmemacher und Theoretiker Jean-Pierre Gorin abgehalten werden. Diese Vortragsreihe soll nicht nur theoretische, sondern auch praktische Aspekte des Filmemachens beleuchten.

 

So viel einmal dazu; Anfang Oktober gibt es dann mehr Informationen und das komplette Programm. Und dann meldet sich auch der EVOLVER wieder mit einer großen Viennale-Vorschau.

Florian Bruckner

Viennale 2004

15. bis 27. Oktober


Weitere Informationen und Neuigkeiten finden Sie auf der Viennale-Homepage unter www.viennale.at.

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