Good Charlotte - The Chronicles of Life and Death
ØØØØ
Epic/Sony
(USA/4. 10. 2004)
An einer Chronik übers Leben versuchte sich schon so mancher Musiker. Diesmal wollen Funpunker erwachsen werden. 03.10.2004
Ein selten genialer Beginn: Durch den Frauenchor fühlt man sich in einen alten Märchenfilm versetzt, wo voller Erhabenheit Harfen erklingen, dazu Streicher und Glöckchen. Das wundert nicht, wenn man weiß, daß der Bandname Good Charlotte eigentlich aus einem Märchen stammt.
Was nach dem Intro folgt, macht klar, daß die Spaßpunker rund um die Zwillingsbrüder Benji und Joel Madden zwar erwachsen geworden sind, jedoch nichts von ihrem jugendlichen Übermut verloren haben. Mit einer solchen Kombination startet auch der namensspendende Titeltrack "The Chronicles of Life and Death" nach dem Intro. Leichte Pop-Rock-Punk-Kost im Stile von Green Day oder Blink 182 macht sich breit, die niemandem wehtut.
Im Gegenteil, die Musik weiß sogar zu gefallen. Zwar packen Good Charlotte inklusive der Bonustracks stolze 15 Songs auf ihr Album, doch bevor sich eine wie auch immer geartete Eintönigkeit einschleichen kann, wagen sie kleine Experimente. So stützt sich "I Just Wanna Live" auf HipHoppige Rhythmen und Strophen, oder sie präsentieren Lieder wie "The World Is Black", das betont nachdenklich (und doch beschwingt) geraten ist.
Und immer wieder kehren Good Charlotte artig zu ihren emotionalen und punkenden Wurzeln zurück und besingen etwa den "Ghost of You" in einem jener wunderschönen, mehrstimmigen Refrains, die in beinahe jedem ihrer Songs Dreh- und Angelpunkt sind, hier aber auch noch dezent mit Streichern unterlegt.
"The Chronicles of Life and Death" erscheint übrigens in einer "Life"- und einer "Death"-Version, die sich musikalisch nur dadurch voneinander unterscheiden, daß die "Life"-Fassung "Falling Away" als Bonustrack hat, die andere "Meet My Maker". Egal, für welche man sich letztendlich entscheidet - Good Charlotte sind es wert, weiterhin gehört zu werden.
Good Charlotte - The Chronicles of Life and Death
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Epic/Sony
(USA/4. 10. 2004)
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