3 Inches of Blood - Advance and Vanquish

ØØØ

Roadrunner/emv

(Kanada/18. 10. 2004)

3 Inches of Blood liefern ein eher ungewöhnliches Stück Metal: Songwriting in Old-School-Tradition trifft auf screamende Vocals, die man auch im Black Metal finden könnte. "Unser definitiv größter Einfluß ist das britische Zeug aus den späten Siebzigern", erklärt Jamie Hooper, einer der beiden Sänger. Aber auch Bands, die direkt von diesem Stil beeinflußt wurden - wie die frühen Slayer oder Metallica in ihren "Ride the Lightning"-Zeiten - haben hier Spuren hinterlassen. Und ist der Stil von 3 Inches of Blood unterschiedlichen Ausprägungen unterworfen, so vermengen auch ihre Texte Vergangenheit und Zukunft, wirkliches Leben und Fantasy. Da taucht schon einmal nach einem Piraten ein Roboter auf, und nach einem Ork geht es um "Crazy Nights". Nur klingt das Resultat manchmal zu verfahren, sodaß man sich gern an dem einen oder anderen Gitarrensolo festhält, um nicht über die Reling des Piratenschiffs gespült zu werden.

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Bad Acid Trip - Lynch the Weirdo

ØØØ 1/2

Serjical Strike

(USA/19. 7. 2004)

"Hideous Music and the Sound of Sodomy" steht auf einem Poster von Bad Acid Trip. Und auf dem CD-Cover, gleich unter dem Band-Namen, ist zu lesen: "Energetic Bursts of Psychopathic Fury". Tatsächlich ist es ein ultrabrutales Thrash-Geknüppel, das Bad Acid Trip hier auf die Menschheit loslassen. Der längste Song dauert drei Minuten, der kürzeste 16 Sekunden. Produziert wurde die Platte übrigens von System-Of-A-Down-Sänger Serj Tankian, auf dessen Label sie auch erschien. Und da sich besagte Bands seit ihrer Schulzeit kennen, hört man da einige Verwandtschaft heraus. Nur sind Bad Acid Trip um einiges härter, durchgeknallter, noisiger und verrückter ...

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Rage - From the Cradle to the Stage

ØØØØ 1/2

Steamhammer/SPV/emv

(D/15. 11. 2004)

Seit 20 Jahren sind Rage schon im Metal-Geschäft - und noch nie brachten sie ein Live-Album heraus. Zum Glück gibt es Jubiläen wie das "Geburtstagskonzert" in der Zeche Bochum, das nun auf CD erscheint. Einmal mehr zeigt die Band hier, daß sie noch immer auf dem Zenit ihres Schaffens ist, während sie mit ihren Fans zuerst "Straight to Hell" fährt, dann "From the Cradle To The Grave" und schließlich hoch hinaus, "Higher Than The Sky" nämlich. Alle Hits sind hier drauf, gute Stimmung ist garantiert.

Mehr über die Doppel-CD gibt´s Mitte November zu lesen, wenn wir uns mit Peavy Wagners voluminöser, kratziger Stimme beschäftigen, mit Viktor Smolskis exzellentem Gitarrenspiel und dem Urviech Mike Terrana hinter dem Schlagzeug.

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Rhapsody - Symphony of Enchanted Lands II: The Dark Secret

ØØØØ

Steamhammer/SPV/emv

(I/27. 9. 2004)

Rhapsody haben dem Symphonic Hollywood Metal abgeschworen und spielen nun Film Score Metal. Hört sich auf dem Papier zwar gut an, ist aber das gleiche. "Symphony of Enchanted Lands II: The Dark Secret" ist Bombast pur, der durch ein tschechisches Philharmonieorchester und einen 50 Köpfe starken Chor noch herzschlagbeschleunigender ist. Immer wieder hört man Christopher Lee als Erzähler, dazwischen Songs wie "Dragonland´s River", das mit zarten Flötenklängen und traurigem Cembalo verzaubert, Balladen wie "The Magic of the Wizard´s Dream" inklusive Tenor oder das zehnminütige Epos "Erian´s Mystical Rhymes" - und Rhapsody versetzen ihre Fans ein weiteres Mal in Verzückung. Und immer wieder gelingen ihnen Meisterwerke; so auch diesmal, wenn sie klassische Musik mit der Dramaturgie eines Filmscores und Heavy Metal verbinden.

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Various Artists - MTV2 Headbanger´s Ball 2

ØØØØ

Roadrunner/emv

(USA/27. 9. 2004)

Schon wieder wirft Roadrunner einen "MTV2 Headbanger´s Ball"-Sampler auf den Markt - und schon wieder einen, der mit unzähligen Schmankerln versehen ist. Wer da nicht zugreift, ist selber schuld. Schließlich finden sich auf der Compilation große Namen wie Korn, Dimmu Borgir, Children Of Bodom, A Perfect Circle oder Slipknot, neben Hardcore von Killswitch Engage, Black Metal von Cradle of Filth und härterem Alternative, wie ihn etwa die Black Label Society zelebriert. Dazu gibt´s Acts wie Megadeth oder Deicide, Lamb of God, 3 Inches of Blood, die bei uns in einer eigenen Rezension hochgefeierten Every Time I Die und mehr. Und weil auch das Preis/Leistungsverhältnis stimmt, muß man sich fragen: Warum zur Hölle hast du die Platte nicht schon längst gekauft, du langhaariger Depp?! Ja, auch du Glatzerter mit dem Bart bist gemeint - los jetzt!

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