Platten_PunxNotDead/Vol. 2

Legenden, Live & Leidenschaft

The Briggs, Swingin´ Utters und die U.S. Roughnecks: Punkrock ist natürlich auch in den heißen Sommermonaten angesagt. Schwitzpogo, sozusagen.    07.08.2004

 

Milan Knezevic

The Briggs - Leaving the Ways

ØØØØ


(USA/27. 7. 2004)

Side One Dummy

 

Wieder einmal Boston. The Briggs bündeln die Energie ihres Streetpunks in eine 6-Track-EP voller Mitgröl-Sing-along-Songs und mitreißender Gitarren. "One Shot Down" zeigt sofort alle Vorzüge der Band, und "Waiting in the Shadows" gibt sich trotz des Titels als wahrer Lichtblick testosterongeschwängerten Männergesangs. Die Jungs verstehen eindeutig ihr Handwerk, obwohl sie erst ziemlich genau 20 Jahre alt sind - außer Produzent Joe Gittleman von den Mighty Mighty Bosstones, der als Bassist einsprang, als den Briggs der ihre abhanden gekommen war. Ja - in Boston sollte man eine Punk-Scheibe aufnehmen, da stolpert man an jeder Straßenecke über eine Legende.

 

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Swingin´ Utters - Live in a Dive

ØØØ


Fat Wreck/edel

(USA/28. 6. 2004)

 

Die "Live in a Dive"-Reihe des Fat-Wreck-Labels präsentiert ihren sechsen Streich. Diesmal sind es die Swingin´ Utters, die ihr Bühnentalent mit Hilfe von Producer Ryan Greene auf einen Silberling bannen dürfen.

In viel zu guter Aufnahmequalität stellten die Street-Punk-Pioniere im Troubadour in Hollywood mit 23 Songs einen Querschnitt ihres Schaffens vor. Da selten interessante Nebengeräusche wie Rückkopplungen oder das Publikum zu hören sind, hat die Scheibe eher normalen Studio-Compilation-Charakter. Also tun wir halt so, als wäre dies hier ein Swingin´-Utters-Best-of, das die wichtigsten Songs jeder bisherigen Veröffentlichung versammelt. In diesem Licht (und nicht dem der Bühne) haben wir plötzlich eine gute Platte, die noch dazu mit einem zehnminütigen Live-Video mit Interview und einem netten Comic über die Band glänzen kann. Wer jetzt nicht schwach wird, hat kein Herz. Und wer Rancid und vor allem Social Distortion mag, muß eine Steinigung mit leeren Bierflaschen erwarten, sollte er nicht nach der Utters-"Live in a Dive" greifen.

 

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U. S. Roughnecks - Twenty Bucks and Two Black Eyes

ØØ 1/2


HellCat/edel

(USA/17. 5. 2004)

 

14 Tracks mit etwas über einer halben Stunde Laufzeit - sowas kann nur Punkrock sein. Und Hardcore.

Die U. S. Roughnecks machen es dem Hörer auch sonst sehr einfach, da die Songs auf "Twenty Bucks and Two Black Eyes" von vorn bis hinten durchhämmern. Leider lassen sie dabei leider jeden Wiedererkennungswert vermissen.

Bald ist die CD vorbei, Vergleiche zu Rancid oder Operation Ivy werden gezogen, doch wieder verworfen, da deren Klasse nicht erreicht wird. Bis auf Songs wie den (sehr, sehr leicht) Country-angehauchten "Midtown Nights" ist alles schon dagewesen und x-mal gehört. Obwohl nicht schlecht gespielt wird, ist es wieder einmal dieses verflixte gewisse Etwas, das fehlt.

 

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