R.U.S.E.

ØØØ 1/2

(Ubisoft/Eugen Systems)

 

erhältlich für: PC, Xbox 360, Playstation 3

 

Wir schreiben das Jahr 1943, der Zweite Weltkrieg ist in vollem Gange. Als Major Joe Sheridan kämpft sich der Spieler von Nordafrika über Italien und Frankreich bis nach Deutschland vor. Eingebettet sind die Kriegshandlungen in eine recht unterhaltsame Story, die in durchwegs interessanten Zwischensequenzen vorangetrieben wird.

In "R.U.S.E." geht es nicht um Mikromanagement oder Basenbau, da der Spieler im Endeffekt der General ist, der es sich in der Kommandozentrale gemütlich macht und das Geschehen auf einer ausgebreiteten Karte verfolgt, während Marines, Panzerjäger und Jetpiloten die Drecksarbeit erledigen.

Interessant ist, daß das Game bereits in den ersten Abschnitten eine gewisse Brettspielatmosphäre verbreitet. Ähnlich wie im Klassiker "Risiko" gilt es auch bei "R.U.S.E.", überlegt und nicht allzu aggressiv vorzugehen. Der gut funktionierende stufenlose Zoom trägt viel zu dieser Atmosphäre bei. Man kann so weit zurückgehen, bis man den Rand der Karte sieht, oder so nah heranzoomen, daß man einzelne Bäume und Details erkennen kann. Wird das Sichtfeld vergrößert, verwandeln sich die einzelnen Gruppenverbände in Spielsteine, was übersichtlicher wirkt.

Die wichtigsten Waffen in diesem Game sind jedoch weder Marines noch Panzer, sondern Kriegslisten, sogenannte Ruses. Davon gibt es insgesamt zehn Stück. Das Repertoire der verfügbaren Listen reicht dabei von Spionageeinsätzen bis hin zur Radartäuschung. Genau diese Ruses sind es, die den Titel zu etwas Besonderem in diesem Genre machen, weil die taktischen Möglichkeiten vielfältiger ausfallen. Sogar bei der Konsolensteuerung braucht sich "R.U.S.E." nicht zu verstecken - offenbar haben die Entwickler von Eugen Systems hier ordentlich vom Genreprimus "Halo Wars" abgekupfert.

Wer ein Videospiel mit Brettspielatmosphäre sucht und sich gerne mit Freunden mißt, kann bei "R.U.S.E." beruhigt zugreifen.

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• offizielle Homepage zum Spiel
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HAWX 2

ØØØ 1/2

(Ubisoft)

 

erhältlich für: PC, Xbox 360, Playstation 3

 

Im Gegensatz zum Vorgänger liefert man sich diesmal keine hochtechnologischen Scharmützel mit konkurrierenden Sicherheitsfirmen (sprich: Söldnern) sondern ist für die USA, Großbritannien und Rußland im Nahen Osten einer gar nicht weit entfernten Zukunft unterwegs.

Übermächtige Rebellen haben den Russen Nuklearwaffen gestohlen und greifen mit mächtigen Fliegerstaffeln, Panzern und Raketenwerfern an. Allerdings wird im Lauf des Spiels nicht geklärt, woher das Geld und die Ausrüstung für diese Großoffensive stammen. Auch bleiben die beteiligten Charaktere vollkommen farblos, was sie ebenso austauschbar wie unbedeutend macht. Dafür ist aber die Palette an Aufgaben riesig. Die Missionsziele reichen von normalen Aufklärungsflügen über "Search & Destroy"-Aufgaben bis hin zu Lufttankmanövern. Insgesamt stehen dem Spieler 32 Fluggeräte zur Auswahl, die sich zwar in Aussehen und Waffenbestückung unterscheiden, aber leider alle mehr oder weniger gleich fliegen.

Gegenüber dem Vorgänger wurden der Graphik ein paar Details mehr verpaßt. Besonders auf dem Boden hat Ubisoft noch einmal kräftig nachgelegt, wenngleich der Titel keine neuen Maßstäbe setzt. Der Rest wurde so ziemlich 1:1 aus dem Vorgänger übernommen, was sich vor allem bei der Arcade-lastigen und intuitiven Steuerung als positiv erweist.

Negativ wirkt sich dieses Prinzip des never change a running system allerdings beim Mehrspielermodus aus. Zwar gibt es eine beschränkte Auswahl an Optionen (Team-Deathmatch, einige Koop-Modi), doch die vermögen nicht wirklich zu begeistern. Gerade das Genre der Action-lastigen Flugspiele bietet viel mehr Spielraum für Multiplayer-Modi, als in "HAWX 2" realisiert wurde.

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A New Beginning

ØØØØ 1/2

(Daedalic)

 

erhältlich für: PC

 

Wir schreiben das Jahr 2500, und es leben nur noch einige hundert Menschen auf einer völlig zerstörten Erde. Der nächste Sonnensturm wird auch sie dahinraffen, da die schützende Atmosphäre schon vor geraumer Zeit zerstört wurde. Doch glücklicherweise sind Zeitreisen in dieser Epoche der Menschheitsgeschichte durchaus gängig, und so macht sich ein Team von Wissenschaftlern auf den Weg in die Vergangenheit, um ihre Ahnen vor der Gefahr, die die Zerstörung der Umwelt mit sich bringt, zu warnen.

Obwohl sich die Geschichte wie der Plot eines Katastrophenfilms à la Emmerich liest, steckt hinter dem neuesten Point & Click-Adventure aus dem Hause Daedalic weit mehr als nur billige Effekthascherei. Die Entwickler, die schon mit "Edna bricht aus" und "The Whispered World"  unter Beweis gestellt haben, daß sie durchaus in der Lage sind, interessante Charaktere zu erschaffen, legen auch bei diesem Titel großen Wert auf die Persönlichkeitsentwicklung der beiden Protagonisten.

Die junge und naive Zeitreisende Fay muß nämlich den zynischen Wissenschaftler Bent Svensson nicht nur vom Wahrheitsgehalt ihrer abenteuerlichen Zeitreise überzeugen, sondern ihn auch dazu bringen, die Welt zu retten. Diese Problematik zieht sich wie ein roter Faden durch einen Großteil des Spiels; dank einer Erzählweise, die mit Zeitsprüngen und Rückblenden arbeitet, ist "A New Beginning" von Anfang an spannend.

Die gebotene Rätselkost kann stellenweise durchaus herausfordernd sein. Man bekommt nie das Gefühl, daß die gestellten Aufgaben an den Haaren herbeigezogen sind. Wer über eine gute Beobachtungsgabe verfügt, sollte bei keinem der Rätsel vor gröbere Probleme gestellt werden. Der auffälligste Aspekt des Titels ist aber die Graphik, die sich im Stil eines Comics präsentiert. Besonders erfreulich ist, daß es zwischen Spielgraphik und Zwischensequenzen keinen Bruch gibt, auch wenn manchmal die fehlende Lippensynchronisierung negativ auffällt.

"A New Beginning" bietet alles, was das Herz eines Adventure-Fans begehrt: eine spannende Geschichte, viele gut gestaltete Rätsel, eine schöne Graphik und exzellent ausgearbeitete Charaktere.

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