Games_Nanobreaker

Little Mean Machines

Viele Effekte, kleine bösartige Maschinen, ein Krieger mit einem großen Schwert und der Name Koji Igarashi. Eigentlich sollte da nicht mehr viel schiefgehen. Oder doch?    02.05.2005

In einer nicht allzu fernen Zukunft experimentieren die besten Wissenschafter der Welt mit Nanotechnologie. Also mikroskopisch kleinen Maschinen, die dem menschlichen Körper injiziert werden, um diesen leistungs- und widerstandsfähiger zu machen. Auf einer kleinen Insel werden bereits die ersten massentauglichen Prototypen hergestellt und auch gleich an Lebendmaterial getestet - und dann passiert natürlich das, was passieren muß: Die kleinen Maschinchen entwickeln ein Eigenleben und beginnen ihren Wirten das Blut zu stehlen, um die Weltherrschaft an sich zu reißen ...

Und schon schlüpft man in die Haut des Cyber-Soldaten Jake Warren, um mittels Plasmaschwert zu retten, was noch zu retten ist. Das Spielprinzip, das "Nanobreaker" zugrunde liegt, ist dabei recht simpel - alles, was sich auch nur ansatzweise am Bildschirm bewegt, sollte schleunigst und ohne Rücksicht auf Verluste in Stücke geschlagen werden; dazwischen gilt es ab und an ein paar kleine Schalterrätsel zu lösen. Im Laufe der Zeit bekommt man die Möglichkeit, dem Protagonisten neue Kombos beizubringen, mit denen die fröhliche Monsterhatz leichter von der Hand geht. Ebenfalls hilfreich beim Massakrieren der Gegnerhorden ist die Möglichkeit, das mitgeführte Plasmaschwert auf Wunsch kurzfristig in eine Axt, Sense oder Lanze umzuwandeln.

In optischer Hinsicht kann der Titel als durchaus gelungen bezeichnet werden. Die Story wird in aufwendig gerenderten Zwischensequenzen vorangetrieben und auch die Spielgrafik braucht sich mit ihren zahlreichen eindrucksvollen Effekten vor der Konkurrenz nicht zu verstecken; allerdings endet die anfängliche Begeisterung dann doch schnell in Langeweile. Trotz des exzessiven Farbeinsatzes wirkt nämlich von vorne bis hinten alles ziemlich ähnlich, zu ähnlich. Mangels Abwechslung will dann nicht richtig Stimmung aufkommen und die eintönige Musikuntermalung ist der Atmosphäre auch nicht gerade zuträglich.

Wenigstens an der Steuerung gibt es nichts zu bemängeln, diese ist recht einfach und intuitiv gehalten. Was auch gut ist, denn der Schwierigkeitsgrad ist relativ hoch angelegt, was Freunde des blutigen Gemetzels freuen wird, Neulinge aber möglicherweise frustrieren wird.

Alles in allem ist "Nanobreaker" lediglich als eine nette Fingerübung von Koji Igarashi, dem Schöpfer der "Castlevania"-Serie, zu bezeichnen. An die Qualität der Abenteuer rund um den Vampirjäger Graf Belmont kommt sein neuestes Hack´n´Slay-Spiel nämlich nicht einmal annähernd heran. Selbst Genre-Fans sollten vor dem Griff in den Klingelbeutel unbedingt eine Proberunde spielen.

Dragan Andjelkovic

Nanobreaker

ØØ 1/2


(Konami/Playart)

erhältlich für PS2

 

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