The Darkness
ØØØØØ
(Take2/Starbreeze)
erhältlich für: Xbox 360, PS3
Take 2 liefert mit der Comic-Versoftung des "Witchblade"-Ablegers ein schattiges Vergnügen: Wenn Mafia-Profikiller Jackie Estacado die Kräfte der Dunkelheit entfesselt, spielt´s in New York Granada. 26.07.2007
Eigentlich war es ein Tag wie jeder andere. Schutzgeld für Onkel Paulie eintreiben, Querulanten wieder geradebiegen - das Übliche also. Mit einer Ausnahme: Jackie feiert heute seinen 21. Geburtstag und hofft auf einen ruhigen Abend mit seiner Freundin, die gerade eine neue Wohnung bezogen hat. Doch erstens kommt es bekanntlich anders und zweitens, als selbst der Mafioso denkt ... Der Typ von der Gewerkschaft weigert sich doch glatt, den Mitgliedsbeitrag an die Familie abzuliefern, und macht dann auch noch gemeinsame Sache mit den New Yorker Cops. Kurzum: Der Auftrag geht schief.
Jackie Estacado, Auftragskiller und Adoptivsohn des Mob-Capos Paulie Franchetti, findet sich auf der Flucht vor wütenden Bauarbeitern und schießfreudigen Polizisten wieder. Der Idiot vorne am Lenkrad rast mit hundert Sachen durch den Manhattan-Tunnel, natürlich auf der Gegenfahrbahn, und Jackie ist damit beschäftigt, sich die mordlüsternen Verfolger vom Hals zu halten. Zum Glück liegt eine abgesägte Schrotflinte auf dem Rücksitz, die ihm seine Aufgabe etwas leichter machen könnte - wenn der Fahrer nicht so herumkurven würde. Plötzlich kreischende Reifen, ohrenbetäubende Sirenen, krachende Kanonen und schmerzerfüllte Schreie. Und dann Stille.
Der unterbelichtete Typ am Steuer hat es doch wahrlich geschafft, in einen stillgelegten Seitentunnel zu rasen - nur um den Wagen dann an eine Mauer zu fahren. Natürlich war er nicht angeschnallt. Seine letzten Worte betreffen Onkel Paulie und dessen legendäre Rachsucht. Der todgeweihte Jackie sieht nur noch einen Ausweg - die Zwillingspistolen auspacken und diese asoziale Kellerassel von Gewerkschafter ins nächste Leben pusten, um seinen Boß so zu beschwichtigen ...
Auf dem Weg zum Todeskandidaten wird Jackie jedoch immer wieder von einer bizarren Stimme heimgesucht, die ihm von der Dunkelheit und dem Auserwähltsein erzählt, sich aber ansonsten im Hintergrund hält. Einige tote Bauarbeiter später erreicht er das Büro des Gewerkschaftführers, doch dort hat ihm sein Onkel eine explosive Überraschung hinterlassen. Die Bombe explodiert, Jackie wird aus dem fünften Stock geschleudert und überlebt den Sturz wie durch ein Wunder. Paulie ist ganz offensichtlich nicht an einer Versöhnung interessiert - und ganz New York ist fortan auf der Jagd nach Jackie Estacado.
Aber der ist jetzt nicht mehr alleine: Ein mächtiger Dämon namens The Darkness hat sich in ihm eingenistet und stattet ihn mit übernatürlichen Kräften aus, die sich im Lauf des Spiels immer mehr steigern. Und die funktionieren am besten, wenn sich Jackie im Schatten aufhält ...
Mit dem Publisher Take 2 und dem Entwicklerstudio Starbreeze haben sich zwei gesucht und gefunden. Die einen haben einen Hang zu unkonventionellen Spielen, was ihnen vor allem in Deutschland nicht immer Ruhm eingebracht hat; die anderen zeigten schon mit "Chronicles of Riddick", daß sie genau wissen, was sie tun. Aus ihrer Zusammenarbeit ist ein Spiel entstanden, auf das Action-Freunde gewartet haben.
Dabei punktet "The Darkness" nicht unbedingt mit seiner Graphik - "Gears of War" sieht beispielsweise viel besser aus. Auch die Steuerung wird wohl keine Preise gewinnen. Sie ist zwar schnell erlernt und geht gut von der Hand, doch leider bewegt sich der Protagonist Jackie "Darkness" Estacado viel zu schwerfällig. Und der Soundtrack ist zwar gut gelungen, kommt aber bei weitem nicht an Klassiker wie "GTA - Vice City" heran.
Von der Technikseite her ist "The Darkness" also ein Game, das nur leicht über dem Durchschnitt des derzeitigen Next-Gen-Angebots liegt. Doch das Spiel hat etwas, was man sich mit technischen Höchstleistungen nicht kaufen kann: Herz und Leidenschaft. Vom ersten Moment an fesselt es an den Fernseher, weil einfach alles daran stimmig ist. Die Sprachausgabe ist vor allem im Original (es gibt auch deutsche Untertitel) traumhaft und erinnert an die "Sopranos". Die Stimmen der Sprecher passen außerdem perfekt zum jeweiligen Charakter. Vor allem Mike Patton, ehemaliger Sänger von Faith No More, haucht dem Dämonen geradezu unheiliges Leben ein.
Nicht nur die Synchronisation ist einzigartig, auch das Gameplay versteht zu begeistern. Obwohl es sich bei "The Darkness" offiziell um einen Ego-Shooter handelt, spielt es sich eher wie ein Adventure. Das mit Liebe zum Detail ausgearbeitete New York ist frei erkundbar. Gelegentlich begegnet der Held auch Charakteren, die Nebenmissionen für ihn parat haben, In der New Yorker U-Bahn läuft man etwa einem Straßenmusikanten über den Weg, den ein Jungspund von seinem angestammten Platz verdrängen will. Die Szene, in der Jackie dem halbstarken Punk erklärt, wie das Leben wirklich läuft und was es bedeutet, der Stärkere zu sein, ist einfach genial.
Das Erfreulichste an der Geschichte vom Mafiosi und seinem dunklen Begleiter aber ist die Tatsache, daß die Entwickler ihrer Lust an bösartigen Ideen freien Lauf lassen durften. In der ungekürzten Originalversion wird gefallenen Gegnern beispielsweise in schön animierten Sequenzen einfach das Herz herausgerissen; schließlich muß ja auch ein Dämon von etwas leben. Doch das ist erst der Anfang. Die sogenannten Darklings - kleine teuflische Schergen, die der Protagonist als Helfer beschwören kann - treiben es wirklich wild. Zum einen gehen sie mit einer Brutalität ans Werk, die ihresgleichen sucht, zum anderen beschimpfen sie die Leichen ihrer Opfer, tanzen auf ihnen herum oder vergehen sich gar sexuell an ihnen. Manche werden jetzt natürlich finden, daß sowas die Grenzen des guten Geschmacks weit hinter sich lasse - aber solche Leute haben offenbar noch nie Fernsehnachrichten gesehen ...
"The Darkness" ist mit Sicherheit kein Spiel für Gutmenschen. Abgesehen vom hohen Gewaltanteil zeigt es aber immer wieder, daß viel Herzblut der Entwickler in ihm steckt. Die (seltenen) Ladebildschirme etwa sind animierte Zwischensequenzen, in denen Jackie Straßenweisheiten von sich gibt oder über sein Leben erzählt - so spannend, daß man gern auf den nächsten Ladevorgang wartet.
Kurz und gut: Wer gegen eine etwas härtere Gangart nichts einzuwenden hat, braucht dieses Spiel - am besten die ungeschnittene Version. Und in dieser Hinsicht haben wir Österreicher es gottlob leichter als unsere deutschen Nachbarn ...
The Darkness
ØØØØØ
(Take2/Starbreeze)
erhältlich für: Xbox 360, PS3
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