Games_Syphon Filter: The Omega Strain

Man lebt nur viermal

Vor knapp fünf Jahren ging Agent Gabe Logan erstmals auf Terroristenjagd. Nach zwei mittelprächtigen Nachfolgern hat er nun sein erstes PS2-Abenteuer zu bestehen.    18.08.2004

Das 1999 erschienene Agenten-Action-Spiel "Syphon Filter" konnte durch ansprechende Graphik, eine spannende Story und abwechslungsreiches Leveldesign überzeugen - und sogar dem damaligen Blockbuster "Metal Gear Solid" einigermaßen Paroli bieten. Darauf folgten zwei nicht unbedingt berauschende Sequels, und dann wurde es eher ruhig um den Spionagehelden Gabe Logan.

Das soll jetzt anders werden: Mit "The Omega Strain" versucht Sony dem einst erfolgreichen Spiel neues Leben einzuhauchen: Wieder einmal ist die (aus den vergangenen Episoden bekannte) Top-Terroristin Aramov aus dem Gefängnis entflohen und bedroht die Welt mit dem tödlichen Syphon-Filter-Virus. Japan, Uganda und Italien sind bereits verseucht; um die Superböse zu stoppen und die Menschheit zu retten, wird (wer sonst?) Gabe Logans Agentur auf den Fall angesetzt.

Anders als in den Vorgängern steht der altbekannte Superagent jedoch nicht mehr persönlich zur Verfügung. Stattdessen darf der Spieler gleich zu Beginn im Editor einen eigenen Polygon-Helden zusammenbasteln. Danach muß in insgesamt 17 Missionen die aufkommende Virengefahr gebannt werden. Das Design der einzelnen Aufträge wurde dabei deutlich überarbeitet - anstatt linears Levels abzulaufen und angreifende Feinde umzunieten, befindet sich der Spieler in einem komplexen Areal, wo er sich relativ frei bewegen kann. Es bleibt ihm selbst überlassen, welche der zahlreichen Missionsziele er zuerst erfüllen will. Für bessere Übersicht in den doch recht großen Gebieten sorgt eine Karte, die jedoch bei Aufruf das Spiel nicht unterbricht - was sich bei den zahlreichen Feuergefechten recht negativ auf die Gesundheit auswirken kann.

Die Briefings zu den Aufträgen sind leider mangelhaft ausgefallen. Nicht selten erfährt man erst durch Mißerfolge, was eigentlich getan hätte werden sollen. Das wäre alles nicht so tragisch, wenn man die Mission anschließend von einem der großzügig verteilten Checkpoints neu starten könnte. (Aber nein, es geht halt nicht.) Als ebenfalls unzureichend muß man auch die Steuerung des Spiels beurteilen, da sie für heutige Verhältnisse mehr als umständlich ausgefallen ist und im Vergleich zu anderen Third-Person-Spielen dieser Art veraltet wirkt.

Lob haben sich die Entwickler allerdings für den Online-Modus verdient. Statt der üblichen Deathmatches können bei "Syphon Filter: The Omega Strain" bis zu vier Spieler eine Mission gemeinsam bestreiten. Der Clou dabei ist, daß sich einige Missionen nur im Team lösen lassen, indem man beispielsweise Teilaufgaben so koordiniert, daß sie gleichzeitig erfüllt werden. Voraussetzung ist jedoch, daß man willige Team-Kollegen hat und die Levels einigermaßen gut kennt.

Alles in allem liegt somit leider wieder nur ein mittelmäßiger Vertreter der "Syphon Filter"-Reihe vor. Bleibt zu hoffen, daß Sony mit dem nächsten Teil wieder an die hohe Qualität des Erstlings anknüpfen kann.

Dragan Andjelkovic

Syphon Filter: The Omega Strain

ØØØ


(SCEE/TBWA)

erhältlich für PS2

 

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