Xenosaga II: Jenseits von Gut und Böse
ØØØ 1/2
(Monolith/SCEE)
Erhältlich für: PS2
Der hierzulande leider nie erschienene Rollenspiel-Vorgänger konnte in Japan und den USA ein Millionenpublikum begeistern. Nun soll Teil zwei auch Europa erobern.
07.02.2006
4000 Jahre in der Zukunft: Die Erde wurde längst aufgegeben, die Menschheit hat endgültig den Weltraum erobert. Sie bevölkert nun, zusammen mit Androiden, fremde Planeten oder Raumstationen. Als jedoch die aggressive Alien-Rasse Gnosis in die Galaxis eindringt, beginnt ein Kampf ums nackte Überleben. Einzig und allein der Zohar, ein sagenumwobenes Artefakt, kann den gnadenlosen Eroberern Einhalt gebieten - und so begeben sich die Ingenieurin Shion und der Kampfdroide KOS-MOS, die Hauptcharaktere von "Xenosaga II: Jenseits von Gut und Böse", auf die Suche nach der sprichwörtlichen Nadel im Heuhaufen.
Diese wenigen Sätze geben die Story der gigantischen Rollenspielfortsetzung natürlich nicht einmal annähernd wieder - das wäre so, als wollte man die Handlung der Bibel mit den Worten "Es geht um Gott und seine Gefolgsleute" zusammenfassen.
Während sich das eigentliche Game nicht allzu sehr von anderen Genre-Vertretern unterscheidet, sprengt das Kampfsystem jeden bisher dagewesenen Rahmen - wobei die Schlachten, die man zu Fuß führen muß, deutlich komplizierter sind als die mit den Mechs.
Ist man nämlich per pedes unterwegs (was je nach Situation fest vorgeschrieben ist), gibt es maximal drei Mitstreiter, die einem zur Hand gehen und während des Kampfs beliebig oft ausgewechselt werden können, ähnlich wie in "Final Fantasy X". Grundsätzlich stehen drei verschiedene Attacken zur Verfügung, die miteinander kombiniert werden können, um sogenannte Kettenschläge zu erzeugen. Da jeder Gegner gegen eine bestimmte Abfolge von Angriffen besonders verwundbar ist, gilt es diese während der Kämpfe herauszufinden. Glücklicherweise werden die richtigen Schläge kurz auf dem Bildschirm angezeigt, und so können die korrekten Kombinationen - einige Versuche vorausgesetzt - recht schnell gefunden werden. Dazu kommt noch der "Boost", der bei voller Energieleiste dafür sorgt, daß ein Charakter als Nächster zum Zug kommt, obwohl er gar nicht an der Reihe wäre.
Wichtig wird dieses Feature dann, wenn man einen "Break" ausführt. Dabei bringt die betreffende Figur den Gegner zu Fall, boostet einen Mitspieler und schlägt dann auf den wehrlosen Gegner ein. Außerdem gilt es zu beachten, daß jeder Kombinationsangriff mehrere Eigenschaften aufweist: Die meisten dieser Attacken unterliegen einem bestimmten Element, wobei es einen Unterschied zwischen physischen und ätherischen Schlägen gibt, aber auch die Reichweite und andere Faktoren eine Rolle spielen. Da all diese Informationen am Bildschirm angezeigt werden, wirken die Kämpfe sehr überladen und können daher auch nicht als einsteigerfreundlich bezeichnet werden.
Dafür ist das Bedienen der Mechs um einiges einfacher ausgefallen - es gibt lediglich zwei Angriffarten (Nah- und Fernangriffe) sowie einige Spezialattacken, deren Art von der Besatzung des ausgewählten Gears abhängt. Die Charakterentwicklung ist im Gegensatz zum Kampfsystem recht einfach ausgefallen; gewonnene Punkte können lediglich in ein recht einfaches Skillsystem investiert werden
Die graphische Präsentation des Spiels erscheint auf den ersten Blick recht trostlos, was nicht zuletzt auf die farb- und texturarmen Bauten zurückzuführen ist. Die triste Darstellung der verschiedensten Gebiete dürfte von den Entwicklern jedoch beabsichtigt gewesen sein, da sie hervorragend die Hoffnungslosigkeit der menschlichen Rasse in ihrem verzweifelten Kampf gegen die expansionistischen Gnosis-Aliens widerspiegelt. Beeindrucken kann "Xenosaga II" vor allem mit den ausgezeichneten Zwischensequenzen und einem stellenweise wirklich großartigen Soundtrack.
Insgesamt ist das Spiel aber weder Fisch noch Fleisch: Einerseits besticht es mit Charakteren, die allesamt (sogar die Nebenfiguren) eine wirkliche Persönlichkeit besitzen; andererseits ist das Kampfsystem derart überladen und kompliziert, daß man gut und gerne einige Stunden dafür aufbringen muß, um es überhaupt in den Griff zu bekommen. Die Story wiederum nimmt derart epische Ausmaße an, daß sich Einsteiger und Spieler, die den Vorgänger nicht erlebt haben, überhaupt nicht auskennen werden. Um den Überblick zu gewinnen, sollte man fünf Stunden Zeit in die Betrachtung der Zusatz-DVD investieren, die die wichtigsten Zwischensequenzen von "Xenosaga I" beinhaltet.
"XS II: Jenseits von Gut und Böse" kann man Gelegenheitsspielern daher nicht empfehlen - sie würden sich wohl nur darüber ärgern, Geld für das Spiel ausgegeben zu haben. Rollenspiel-Fans, die viel Zeit haben und vielleicht sogar den Vorgänger kennen, können jedoch getrost zugreifen und sich auf ein Spiel freuen, das dem Wort SF-Epos eine ganz neue Bedeutung verleiht.
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