Akzente_Scorn

Im Tal der Donnerbässe

Wenn da mal die Boxen standhalten: Mike Harris aka Scorn, Meister der bösesten Basslines dieses Planeten, wird am kommenden Samstag Wien mit einem Auftritt beehren.    19.01.2005

Mick Harris ist ein Mann mit langer und ausgezeichneter musikalischer Vergangenheit. Er war unter anderem Mitbegründer der legendären Metal-Band Napalm Death, arbeitete als Lull und mit Painkiller und ist seit 1991 als Scorn aktiv. In den fast 15 Jahren dieser Karriere kam es zu Kollaborationen mit den unterschiedlichsten Genres und Musikern. So arbeitete Harris mit der grandiosen Jazz-Crossover-Legende John Zorn genauso wie mit James Plotkin, DJ Spooky, Nigel Ayers von den Nocturnal Emissions oder auch den heimischen Fetish 69 zusammen. Aber auch die Arbeit mit Bill Laswell scheint bei Scorn einen bleibenden Eindruck hinterlassen zu haben, denn brutale Bässe ziehen sich durch das Harris´sche Œuvre genauso wie auf das nötigste reduzierte und entschlackte Beats, die in ihrer Härte dem HipHop entlehnt zu sein scheinen. Ein Hang zu industriellen Soundscapes wurde sicher durch Kompositionen mit der kontroversiellen Musikerlegende Genesis P-Orridge beeinflußt und durch das Zusammenwirken mit Coil verstärkt.

Mit all diesen Einflüssen im Gepäck bastelt Mick Harris an einem einzigartigen musikalischen Hybrid aus trockenstem Dub, knallharten Rhythmen und Industrial-Cut-Up-Technik. Als das Wort Postrock noch gar nicht wirklich zu einem allgemein bekannten Begriff gehörte, emanzipierte sich die Band bereits von ihren Metal-Wurzeln und wurde zu einem führenden Vertreter der "Isolationism"-Bewegung. Scorn live bedeutet Rhythmus, Ambient, viel Bass und vor allem eine an die Schmerzgrenze reichende Lautstärke. Als Support fungieren im Fluc die türkisch-österreichischen Elektroniker Buka.

Walter Robotka

Scorn live

Support: Buka


Wann: Sa., 22. 1. 2005, 22 Uhr

Wo: Wien, Fluc Mensa (Praterstern)

 

Links:

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