Metric - Live It Out
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Last Gang Records/Lado (Kanada 2006)
Mit ihrem zweiten Album zeigen die Kanadier, daß Gefallsucht nicht immer auf Kosten von Qualität gehen muß. Hier ist der Spagat zwischen Masse und Klasse gelungen. 18.07.2006
Ganze sechs Singles koppelten Metric aus ihrem Albumerstling "Old World Underground, Where Are You Now?" aus. Mit dem nun vorliegenden Nachfolger könnten sie ein ähnliches Kunststück zuwegebringen, ohne dabei aus Verlegenheit auf Titel zurückzugreifen, die als Single allein gelassen musikalisch nicht bestehen würden.
Gut, mitunter ziehen die Kanadier wie im Opener "Empty" das gewohnte Radioformat ein wenig in die Länge, doch das muß sein. Soviel Verworrenheit, aus der sich die einzelnen Zutaten trotzdem deutlich hervorschälen, in einem Song unterzubringen und zu bündeln, bedarf der Übung. Metric gelingt es gleich mehrmals.
Die Experimentierfreudigkeit hat sich die Band aus ihren im letzten Jahrtausend liegenden Anfangstagen frisch gehalten. Freilich wurden die Zügel ein wenig angezogen. Man gibt sich auf "Live It Out" abwechslungsreich, ohne die Fassung zu verlieren oder aus der Form zu geraten. Trotz Zähmung zeigen die Kanadier Zähne und entblößen bei aller Eingängigkeit einen bißfesten und zugleich bissigen Kern. Aus ihm wächst das Druckvolle der Stücke, fließt die Energie, bis sie ins Sprudeln kommt.
Metric schließen kühl den Spalt zwischen Mainstream und Einzelvergnügen. Sie schaffen gleichsam Musik für die Masse und den sich bewußt aus Massenveranstaltungen Fernhaltenden. Emily Haines würzt ihren Gesang dabei mit reichlich Zynismus, bevor sie etwa in "Monster Hospital" zum stimmlichen Frontalangriff ansetzt. Als Bonustrack wurde zudem ein fabelhafter MSTRKRFT-Remix von eben diesem auf den Tonträger gepackt. So mag man Freunderlwirtschaft ...
Metric - Live It Out
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Last Gang Records/Lado (Kanada 2006)
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
Seit 2002 geben vier Schwedinnen leise Laute von sich. Schlicht und bescheiden schwelgen sie in wohliger Traurigkeit, um gleich darauf mit einem Hochgefühl aufzuerstehen.
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
Es war einmal ein Songwriter, der auf der Suche nach Musikern und einem passenden Namen in Hollywood fündig wurde. Wo ließe sich Erfolg auch besser lernen?
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