Multidimensionaler Journalismus

Alles begann damit, daß die Topspionin der blauen Nation, Brigitte Bleu, eine neue Art Portal entdeckte. Diese Tore gewährten ihr den Zugang zu neuen Welten, in denen sie sich prompt zur Königin ausrief. Um nicht ganz so einsam zu sein, begann sie einen König für sich zu suchen - und warf ihre bösartigen kleinen Augen ausgerechnet auf meinen Freund Sarge...

Brigitte wußte, daß sie nur dann ihre Krallen in Sarge schlagen konnte, wenn sie mich aus dem Weg räumte. Da ich, Vikki G., nun einmal Starreporterin für das Nachrichtenblatt der Grünen Armee bin, köderte sie mich mit der Aussicht auf eine Exklusivstory über diese neuen Welten - und was für eine Reporterin wäre ich, wenn ich diese einmalige Chance nicht genutzt hätte?!

Ich befand mich gerade am Portal der vergessenen Höhlen, als Brigitte Bleu ihren Plan in die Tat umsetzte. Ihr sklavischer Handlanger Rage, ein Kampfroboter der übelsten Sorte, warf mich durch eines der Portale und zerstörte es anschließend, um mir den Weg zurück zu meinem Liebling Sarge zu versperren. Glücklicherweise wurden die Tore von einem geheimnisvollen Löwen namens Leonardo - kurz: Leo - bewacht, der sein Leben im Kampf gegen Rage riskierte, um mir zu folgen, bevor das Portal zerstört wurde.

Nicht genug damit, daß meine eigene Welt schon eine Mischung aus "Toy Story" und "Crash Bandicoot" ist, bin ich jetzt in einem Universum gefangen, das mich immer mehr an "Jurassic Park" erinnert - überall laufen und fliegen Dinosaurier herum, die meinen Freund Leo und mich irrtümlicherweise für ihr Gabelfrühstück halten. Wenigstens habe ich Pfeil und Bogen dabei, mit denen ich mich meiner Haut erwehren kann, und Leo ist mir mit seinem Mut und seiner Kraft eine große Hilfe, obwohl er manchmal recht wütend werden kann. Seine Ausbrüche kriege ich nur dann unter Kontrolle, wenn ich ihn zu mir rufe und ihn ein bißchen streichle und lobe - ein geringer Preis dafür, daß er mir schon mehr als einmal das Leben gerettet hat.

Zum Glück sind wir auf einer Welt gelandet, in der es schön warm ist, fast wie im Dschungel, denn sonst würde ich mich in meinem neuen Lendenschurz-Outfit zu Tode frieren. Leider habe ich keinen Photoapparat bei mir, um ein paar Selbstporträts zu machen; wenn mich Sarge in dieser Kleidung sehen könnte, würde er diese machtgierige blaue Spionin nicht einmal mehr mit der Kneifzange angreifen.

Ich frage mich nur, wie ich in dieser geheimnisvollen Welt überleben soll, da es um meine Kondition nicht gerade gut bestellt ist. Zum Glück habe ich herausgefunden, daß es hier überall magische Kristalle gibt, die - wenn ich genügend davon eingesammelt habe - meine Gesundheit erheblich erhöhen. Es könnte aber auch sein, daß mein Zustand auf das viele Laufen und Springen zurückzuführen ist, das notwendig ist, um all diese Steine ausfindig zu machen. Was es auch immer sein mag, ich werde damit weitermachen, um meine Überlebenschancen zu steigern.

Wenn ich daran denke, daß dies erst der Anfang ist und noch weitere, wirklich riesige Welten vor mir liegen, in denen es vor Gefahren nur so wimmelt, wird mir ganz schwummrig vor den Augen. Einzig und allein der Gedanke an die Schönheit dieser Welten hilft mir über die Zeit hinweg, in der ich meinen schönen, starken und grünen Freund Sarge nicht sehen kann. Die geheimnisvolle Band, die im Hintergrund spielt, trägt auch dazu bei, meine Stimmung aufzuhellen - ehrlich gesagt, sind die gar nicht so übel, da ihr Repertoire von hartem Rock bis hin zu unaufdringlichem Easy-Listening-Sound reicht.

Jetzt nur noch schnell eine Omelette aus Dinoeiern für meinen neuen Freund Leo zubereitet, und dann muß ich schon wieder weiter. Schließlich will ich einen Weg nach Hause finden, um meinen Freund Sarge aus den Klauen dieser Möchtegern-Mata-Hari zu befreien...

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Portal Runner
(nina, 13.11.2006 10:40)