Slam Dunk, aber ordentlich

Im Oktober vorigen Jahres kam Michael „Air“ Jordan nach einer langjährigen Pause in die schnellste Liga der Welt zurück. Nun haben alle PS2-Besitzer wieder die Möglichkeit, den wohl besten Basketballspieler aller Zeiten einmal so richtig vorzuführen.

Im Gegensatz zur letztjährigen Version fehlt in "NBA Live 2002" diesmal nicht der Franchise Modus. In diesem Modus kann man sich über eine Zeitspanne von zehn Jahren als Trainer in der schnellsten Liga der Welt versuchen, dies beinhaltet Spielertransfers sowie den Einsatz von sogenannten "Free Agents" - Spielern, deren Vertrag abgelaufen ist und die arbeitslos, also am freien Markt wieder zu haben sind. Der Spieler wird dabei nicht nur mit allen Mannschaften der Liga konfrontiert, sondern hat auch die Möglichkeit, Berichte zu lesen, die von Talentsuchern geschrieben werden. In diesen Berichten findet man Informationen zu neuen Talenten, die unter Umständen auch aus Colleges kommen und vielleicht für eine NBA-Karriere taugen. Natürlich werden Statistiken und Potentialeinschätzungen mitgeliefert, die einem als Coach die Entscheidung leichter machen sollen. Wie es sich für einen zünftigen Manager gehört, steht dem Spieler natürlich auch ein Budget zur Verfügung mit dem er Spieler einkaufen kann. Anfangs beläuft sich diese Summe auf eine runde Million Dollar. Wenn man sich jedoch die Gagen der NBA-Stars ansieht, wird einem sehr schnell klar, dass mehr nötig ist, um bessere Spieler bezahlen zu können. Und dafür heißt es arbeiten, arbeiten und nochmals arbeiten, denn mit gewonnenen Saisonen und Playoffs kommt auch das Geld in die Kassa. Somit werden Spielertransfers von Jahr zu Jahr einfacher und natürlich auch immer teurer - Qualität hat eben ihren Preis.

Damit dem Spieler seine Arbeit als Teammanager erleichtert wird, hat EA ein nettes kleines Feature eingebaut – nämlich die NBA News. In diesen abrufbaren Bulletins erfährt man, welche Spieler gerade die Mannschaft gewechselt haben und wer gerade auf der Verletztenliste steht. Diese präzise Tabelle zeigt sogar an, um welche Verletzung es sich handelt und wie lange der Heilungsprozess dauern wird.

Die restlichen Spielmodi wie "Season", "Playoff" und "One-on-One" sind eigentlich selbsterklärend, wobei der Playoff-Modus der spannendste und der Eins-gegen-Eins Modus wohl der lustigste ist. Klarerweise gibt es auch einen Trainingsmodus, in dem man sich auf dem Basketballcourt eines Hinterhofs austoben und einige Tricks und Dunks ausprobieren kann. Den "Create a Player" Modus sollte man auf jeden Fall erwähnen, da dieser enorm umfangreich und detailliert und mit dem von "Madden" identisch ist.

Obwohl sich graphisch zum Vorgänger nicht viel verändert hat und "NBA Live 2002" im Vergleich zu "Madden 2002" oder "NHL 2002" recht armselig aussieht (besser gesagt abstinkt), ist es dennoch recht ansehnlich, denn die Spielermodelle sind mittlerweile äußerst realistisch und man kann schon von weitem einen Michael "Air" Jordan von einem Shaquille O´Neal unterscheiden.

Musikalisch gibt es keinen Grund zur Kritik: Eine Mischung aus Jazz, Funk und Hip-Hop begleitet den Spieler passend durch Menüs, Statistiken und Matches, und aus den Hallenlautsprechern sorgen treibende Beats für die richtige Basketballatmosphäre. Die richtige Wettkampfstimmung kommt nicht zuletzt aufgrund der Kommentatoren zustande, die diesmal glücklicherweise nicht übersetzt worden sind.

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