You´re dethhhhhhpicable!!!

In letzter Zeit haben sich die Jungs von Infrogrames zumindest bei den Dreamcast-Spielern mit "Test Drive: Le Mans" und "Wacky Races" einen Namen als Hersteller gnadenlos guter Rennspiele gemacht. Jetzt liefern sie ihren neuesten Vorstoß ins Fun-Racer-Genre: "Looney Tunes Space Race".

Wie schon bei "Wacky Races" werden im neuen Spiel Cartoon-Figuren verwendet, um auf mehreren Kursen halsbrecherische Rennen zu fahren und dabei die Gegner mit allen nur erdenklichen Möglichkeiten am Sieg zu hindern. Bei "Looney Tunes Space Race" stehen acht beliebte Charaktere zur Auswahl, darunter Bugs Bunny, Daffy Duck, Elmer Fudd und Yosemite Sam. Jede Figur hat ihr eigenes Fahrzeug; Bugs z. B. bestreitet seine Rennen auf der fliegenden Raketenkarotte.

Auf über zehn Tracks und in mehr als 40 Events geht´s nun zur Sache. Ziel des Spielers ist es, als erster über die Ziellinie zu gehen und je nach Schwierigkeitsgrad des Rennens eine Anzahl von "ACME Tokens" zu gewinnen; diese können dann in der Galerie gegen allerlei Zeug eingetauscht werden. Um sicherzugehen, das bei den Veranstaltungen auch einiges los ist, haben die Organisatoren der Space Races viele kleine Helferlein auf der Strecke plaziert. So stehen Nettigkeiten wie ACME Bombs, Portable Holes, Laser Zapper, Rockets, Instant Storms, Boost Cans oder Satellite Controlled Elephant Drops zur Verfügung, um den lästigen Konkurrenten eins auszuwischen.

Die Graphik von "Looney Tunes Space Race" ist zwar etwas schlicht, aber in schönstem 3D gehalten. Die einzelnen Racer sind perfekt animiert, die Tracks bestechen durch elegantes, ausgefallenes Design, und das gesamte Game läuft extrem flüssig und wird auch bei der hektischsten Aktion nicht ein kleines bißchen langsam.

Die Steuerung aber ist das bisherige Highlight des Genres. Zwar werden nur fünf Tasten benötigt (A, B, X für die Extras, R, L für Gas und Bremse), doch noch nie zuvor war die Stuerung eines Fun-Racers so präzise. Die Figuren reagieren in dem Moment, in dem der Spieler eine Taste drückt. Dies führt zu einem butterweichen Handling, mit dem man auch auf engsten Stellen niemals gröbere Probleme bekommen wird.

Der einzige Schwachpunkt an "Looney Tunes Space Race" ist der Sound. Das Hintergrundgedudel paßt zwar ganz gut zur Cartoon-Atmosphäre, geht aber nach dem zehnten Rennen tierisch auf die Nerven. Die einzelnen Racer haben kurze Sprachfiles, die zur jeweiligen Rennsituation passen, doch leider gibt es so wenige verschiedene Samples, daß sie sich während eines Fünf-Runden-Rennens ca. fünf- bis zehnmal wiederholen.

Bei einem Fun-Racer darf natürlich auch der Multiplayer-Modus nicht fehlen - bis zu vier Spieler können hier gegeneinander in die Schlacht ziehen. Leider sind bei mehr als zwei menschlichen Spielern keine Computergegner mehr mit von der Partie, was den Spielspaß leider manchmal ziemlich trübt. Außerdem leidet die Multiplayer-Option an einem Defekt, wie ihn alle Games dieser Art haben. Wenn der Screen, vor dem die Spieler sitzen, nicht mindestens 60 Zentimeter Diagonale hat, sollte das Spiel eine Warnung auf dem Cover tragen: "Von führenden Augenärzten empfohlen!" Auf kleinen Fernsehern schleichen sich schon nach wenigen Rennen die ersten Kopfschmerzen ein.

"Looney Tunes Space Race" ist dennoch ein weiteres Highlight für die Dreamcast und sollte bei keiner Multiplayer-Session fehlen. Erstaunlicherweise schafft das Spiel etwas, was den meisten Fun-Racern nicht gelingt: Durch die hohe Anzahl von Kursen und Events sowie den ständig steigenden Schwierigkeitsgrad fesselt es auch Solospieler einige Zeit vor den Fernseher.

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