Multiplayer Mayhem!

Schon wieder Capcom - die Jungs entwickeln sich langsam, aber sicher zum Top-Lieferanten von Dreamcast-Fightern. Mit "Powerstone 2", dem Nachfolger des Kultgames mit neuen Features und Optionen, zeigen sie neuerlich, was sie können. Besser geht´s nicht.

Für Hardcore-Fighter, die auf Games wie "Tekken 3" oder "Dead or Alive 2" stehen, ist "Powerstone" wahrscheinlich die Manifestation ihrer schlimmsten Alpträume. Es gibt keine Möglichkeit, feindliche Attacken zu kontern, sondern nur einen Angriffsknopf; die Figuren sind ziemlich klein; und zudem liegen überall Waffen und Power-ups herum, die einem Kämpfer ungeheuer unfaire Vorteile verschaffen können.

"Powerstone 2" dreht sich nicht darum, peinlichst genau irgendwelche Übercombos auswendig zu lernen und dafür Stunden vor dem Trainings-Screen zu sitzen. Auch die Fähigkeit, mit der Geschicklichkeit eines Taschendiebs mehrere Meter lange Tastenkombinationen zu perfektionieren, ist hier nicht gefragt, ebensowenig wie jegliche Kampftaktik. Nein, das einzige Ziel bei diesem Game ist es, die Gegner mit Hilfe von Tritten, Schlägen, Würfen, Pistolen, Handgranaten, Vorschlaghämmern, Zeitbomben, Flammenwerfern und ähnlichen Items ordentlich zu vermöbeln.

Die Stages sind riesig und bestehen oft aus bis zu fünf verschiedenen Locations, die sich während des Spiels immer wieder abwechseln. Die Graphik ist gut, doch die Figuren sind etwas klein geraten, was bei der Größe der Stages allerdings unumgänglich ist. Die einzelnen Kämpfer zeigen sich hübsch animiert, und auch die Hintergründe sehen sehr gut aus, kommen aber nicht an "Soul Calibur" und vor allem "Dead or Alive 2" heran. Bei "Powerstone 2" ist im Vergleich zu anderen Prüglern allerdings mehr Interaktion mit dem Hintergrund möglich und sogar gefordert, will man sich in den Kämpfen durchsetzen. Fast alles, was am Bildschirm zu sehen ist, kann als Waffe oder Deckung benützt werden. Überall in den Stages befinden sich noch dazu kleine fiese Fallen, die zusätzlich zur Hektik des Geschehens beitragen.

Ein wahres Highlight ist neben dem grandiosen Vierspielermodus auch der Adventure-Modus. Hier muß das Spiel immer wieder durchgespielt werden, um in den einzelnen Kämpfen Items und Geld zu erobern. Am Ende jedes Durchgangs kann man die gewonnenen Gegenstände miteinander kombinieren und so neue Items erschaffen. Mit dem Geld werden neue Zutaten oder Glückskarten gekauft, die die Chance erhöhen, brauchbare Ergebnisse zu erzielen.

Damit hier keine Zweifel aufkommen: "Powerstone 2" ist der beste Prügler für die Dreamcast. Klar, "Soul Calibur" hat die schönere Graphik, "Dead or Alive 2" tausendmal mehr Moves, und "Marvel vs. Capcom" mehr Kämpfer - aber selbst alle drei zusammen machen einfach nicht soviel Spaß wie dieses Spiel.

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